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Das Ethos der Künstler und ihr größter Wunsch

Shen Yun-Promotion auf einer Messe in der Wiener Hofburg
Shen Yun-Promotion auf einer Messe in der Wiener Hofburg
Angelika Wang, Gewinnerin der Goldmedaillie des NTD-Wettbewerbs 2009
Angelika Wang, Gewinnerin der Goldmedaillie des NTD-Wettbewerbs 2009

Künstler bei Shen Yun zu sein, bedeutet, mit den alten chinesischen Traditionen immer vertrauter zu werden: Sie sind der Schlüssel zur Veredelung des Charakters und zur Erschließung der eigenen Fähigkeiten. Diese Chance zur Entfaltung steht jedoch Menschen des heutigen China nicht offen, viele vermissen sie schmerzlich.

Angelia Wang, geboren in Xi’an, der alten Kaiserstadt Chinas, durften wir im Rahmen der Shen Yun-Europatournee 2013 unter den bezaubernden Tänzerinnen bewundern. Ihre meisterhaften körperlichen Leistungen gipfelten in äußerst schwierigen Salti, die sie und eine zweite Künstlerin grazil und exakt synchron ausführten. Außerordentlich begabt, war sie 2007 den Lehrern der „Fei Tian“-Tanzakademie in New York aufgefallen.

Ihr Weg zu Shen Yun führte über zwei Goldmedaillien beim “Internationalen Tanzwettbewerb für klassischen chinesischen Tanz” des Fernsehsenders “NTD”. www.shenyunperformingarts.org/features/article

Aus den Überlieferungen der “Tang-Dynastie”, welche in die Geschichte des alten China als eine Zeit des Friedens und der kulturellen Blüte einging, waren Titel für die preisgekrönten Auftritte der Künstlerin gewählt: 2009 stellte sie eine in Legenden berühmte Heldin dar - mit der sie sich durchaus identifizieren kann, denn: “Ich bin aufrecht und direkt. Ich helfe gerne Menschen. Aber ich habe auch einen sanften Aspekt, weich und zugleich geradlinig.”

Das Bemühen um die authentische Form - die innere Einstellung ist maßgeblich

Videos auf der Shen Yun-Homepage zeigen, wie Dreh- und Sprungtechniken unermüdlich geübt werden – täglich hunderte Male, bemerkt die zarte Tänzerin. Denn: “Jede Bewegung enthält ihre eigene unverwechselbare Aussage. Vielleicht kann ich es heute gut und korrekt machen, aber morgen ist meine Form wieder davon abgewichen, deshalb ist das Üben essentiell.” In der Schule werde man beständig darin gefordert, beim Aufführen des klassischen chinesischen Tanzes eine “möglichst authentische Form” zu erreichen. Im heutigen China aber hat sich der traditionelle Tanz davon entfernt, er wird oft mit modernen Stilrichtungen vermischt.

Authentische Form beinhaltet nicht nur Eleganz und Präzision der Tanzbewegungen, sondern auch Reinheit - also eine Veredelung der inneren Haltung. Frau Wang betont: “Die Einstellung, die du beim täglichen Üben hast, wird auf der Bühne sichtbar werden.” - “Wir bemühen uns, nicht zu übertreiben, nicht zu hetzen, nicht anderen gefallen zu wollen, sondern einfach eine fröhliche Einstellung zu behalten. Wenn wir es so machen, können wir die reinste und großartigste Darbietung auf der Bühne erreichen, und die Botschaft, die die Zuschauer erhalten, ist dann die beste.”

Das letztendliche Ziel der täglichen harten Arbeit: “Bei der Teilnahme am Wettbewerb geht es weder um die Preise noch um den Ruhm. Der ganze Prozess dient dazu, dass man sich selbst verbessert, nicht nur in der Tanzkunst - sondern auch darin, die authentische Kultur der Welt zu präsentieren.” Begeistert davon, die Welt zu bereisen, setzt Frau Wang auch auf Shen Yun-Tourneen alle ihre Fähigkeiten dafür ein, dass die traditionelle chinesische Kultur in jedem Winkel der Erde bekannt wird.

Künstler-Portraits auf der Shen Yun-Homepage: www-shenyunperformingarts.org/artists

Shen Yun beeindruckt auch prominente Künstler in China

Indem wir in Österreich Shen Yun vielerorts vorstellten, mussten wir oft staunen über die Wirkung, die allein schon Videos und Fotos auf Menschen ausübten. Wir hörten, so viel Schönheit verursache Gänsehaut – jemand fand sogar: ”Die Tänzerin auf dem Bild sieht aus, als würde sie vom Himmel herunterkommen!”

Wie die Zeitung “South China Morning Post”, Hongkongs größte englischsprachige Tageszeitung, berichtet, wurden die Vorzüge von Shen Yun im März 2013 nun sogar auf dem “Nationalen Volkskongress” in China hervorgehoben: “Um fair zu sein, die Show springt sehr ins Auge aufgrund ihres modernen Bühnen-Designs und des höchst trainierten Ensembles”, erklärte dort ein anerkannter Künstler mit politischer Beratungsfunktion.

Aufrüttelnd und beunruhigend sei jedoch: Das Ensemble stelle Geschichten aus dem Volksgut dar, und dies hätten ja auch jene Produktionen zum Ziel, welche der chinesische Staat derzeit vermehrt ins Ausland schicke. Doch ihre Erfolge seien gering, im Gegensatz zu Shen Yun, wie mehrere anwesende Künstler beklagten – auch bei Auftritten im “Wiener Musikverein". Die Gründe: ärmliche Ausstattung der Bühnen – und Künstler, die nicht in erster Linie nach ihrem Können ausgewählt werden. Die Regierung zerstöre die Kultur des Volkes.

Allen hervorragenden Künstlern, die in China leben, ist nur zu wünschen, dass sie auch im Ausland die gebührende Anerkennung finden. Sollte die Zukunft dem Reich der Mitte Veränderungen im Kulturmanagement bescheren, die mit einer Rückbesinnung auf die Werte der wahren traditionellen Kultur einhergehen - die Mitglieder des Shen Yun-Ensembles werden bestimmt zu den Ersten gehören, die sich darüber sehr freuen.

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