Auf dem Wiener Stephansplatz erinnerten am 30. und 31. August 2024 ein Autokorso, eine Mahnwache, eine Kundgebung und eine Parade an die Verfolgung von Falun-Dafa-Prakti-zierenden durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Drei Abgeordnete des österreichischen Nationalrats waren anwesend und gaben anschließend Interviews. Die Tian Guo Marching Band spielte während der Mahnwache und führte am Tag darauf die Parade an. Viele interessierte Passanten lernten Falun Dafa kennen und wollten an der neuen Online-Petition gegen die Verfolgung teilnehmen, welche sich an G7-Staaten und EU richtet.
Für die Veranstaltungen waren Falun Dafa-Praktizierende aus verschiedenen europäischen Ländern angereist. Am Nachmittag des 30.8. wurde von 15.00 bis 20.00 Uhr ein Autokorso durch die Innenstadt veranstaltet, am Abend fand eine Mahnwache auf dem Wiener Stephansplatz statt, wo Frau Petra Bayr (SPÖ) anwesend war. Auch am Samstag, 31.8., wurden neben dem Dom Falun-Dafa-Übungen vorgeführt, und eine Kundgebung erinnerte an die Opfer der 25-jährigen Verfolgung. Frau Dr. Gudrun Kugler (ÖVP) und Frau Mag. Faika El-Nagashi (Die Grünen), hielten eine gemeinsame Rede. Sie alle verurteilten die Verfolgung von Falun Dafa und den Organraub an Lebenden und bekräftigten ihre Entschlossenheit, dagegen ihre Stimmen weiterhin zu erheben.
Verantwortung übernehmen, für die Opfer eintreten
Dr. Gudrun Kugler wies auch darauf hin: „Die erzwungene Organentnahme ist ein Verbrechen, das nicht in Worte zu fassen ist und sofort gestoppt werden muss.“
Weiters: „Im Bereich Verfolgung von Falun Dafa, Organraub und willkürlichen Verhaftungen haben wir ausreichend Beweise, dass das aus der Geschichte eine großflächige und eklatante Menschenrechtsverletzung ist.“
Der Nationalrat habe in den letzten Jahren fast jedes Jahr Resolutionen und Vorschläge zur Beendigung der Verbrechen der KPCh verabschiedet, und sie selbst habe viele Male aufgerufen, die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh zu beenden.
Auch wenn einige westliche Länder anscheinend aufgrund ihrer wirtschaftlichen Beziehungen mit China nicht das getan haben, was sie tun sollten, sei ihre eigene Position: „Ich denke, dass die Probleme, die wir sehen, trotzdem öffentlich gemacht werden müssen. Sichtbarkeit ist eine Hilfe für die Verfolgten (…). Es ist auch wichtig, hart daran zu arbeiten, unsere Abhängigkeit von China zu verringern, was auch für die europäische Wirtschaft wichtig ist.“
Über die Rolle des Westens meinte sie: „Wir leben in einer globalisierten Welt. Wenn Menschen an anderen Orten leiden, weil sie ungerecht behandelt werden, dann betrifft dies auch uns. (…) Europa hat eine Verantwortung. Ich lebe in einem mittelgroßen Land in Europa und habe auch hier eine Verantwortung. Ich glaube, wenn jeder von uns seine Verantwortung ernst nimmt, dann könnte China irgendwann großen Druck verspüren und wird Kompromisse eingehen müssen. Und dies kann die Situation der Opfer der Verfolgung lindern.“
Im Westen gründlich über Organraub in China aufklären
Frau Mag. Faika El-Nagashi mahnte: „Wir müssen mehr Menschen bewusst machen, dass die Organe, die sie zur Verlängerung ihres Lebens erhalten, nicht gespendet sind und nichts mit freiwilliger Teilnahme zu tun haben. Hinter den Kulissen werden systematisch Organe von Menschen entnommen, die wegen politischer Verfolgung inhaftiert sind.“ Über dieses Problem spreche sie in ihren Kontakten mit China auf verschiedenen Ebenen regelmäßig. Es sollte im Westen „zu einem Thema für unsere Öffentlichkeit und Medien werden. Gleichzeitig werden wir versuchen, es durch transnationale Resolutionen und andere Mittel zu lösen.“
Von Falun-Dafa-Praktizierenden habe sie im Austausch über ein Jahrzehnt einen guten Eindruck gewonnen. Daher ihre Überlegung: „Die KPCh betrachtet Falun Gong als Bedrohung und Gefahr und hat Angst, die Macht zu verlieren. Aber wo ist die Bedrohung? [Falun Gong] ist nur eine friedliche Praxis, die sich sehr auf das Herz konzentriert. Hier gibt es einen großen Widerspruch, aber daraus können wir auch erkennen, dass [Falun Gong] große Macht und Potenzial hat.“ Gern habe sie die Einladung auf den Stephansplatz, um ein Ende der Verfolgung zu fordern, angenommen: „Es ist schön, gemeinsam der Außenwelt sagen zu können, warum wir uns dafür einsetzen sollten und warum es so wichtig ist. Diese Veranstaltung in der Wiener Innenstadt erzielt auch diesen Effekt.“
Einsatz für die Ratifizierung der EU-Resolution
Frau Petra Bayr hatte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten für die Freiheit von Falun-Dafa-Praktizierende engagiert. Sie sagte, das Bemühen um Beendigung des von der KPCh gelenkten Organraubes betrachte sie als Schwerpunkt in ihrer gesamten politischen Karriere. Denn: „Wie können wir es unterstützen, andere zu töten und ihnen ihre Organe zu entnehmen? Dies verletzt unsere Menschenrechte, unsere Bildung und jeden unserer Gedanken!“
Ihr Vorschlag: „Es wäre gut, wenn sich internationale Organisationen wie zum Beispiel der internationale Strafgerichtshof, der ja unter anderem zuständig ist, die Genozidkonvention umzusetzen, für eine Untersuchung einsetzt.“ Die Verbesserung der Menschenrechtssituation ist Frau Bayr in ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit der KPCh sehr wichtig: „Es ist sehr schwierig, so wie ein Loch in ein dickes Holzbrett zu bohren, aber wir dürfen nicht aufgeben.“