imageright(1, 'Fu Keshu und ihr Neffe, beide Falun Gong-Praktizierende, wurden in den Bergen gefunden, ihre Körper waren geplündert worden.
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„Where ist the heart that beats so true?“ - Wo schlägt nun das Herz meiner geliebten Frau? Ein Lied auf der Website „Musik für Menschenrechte“ macht die Qualen der Verwandten von Organraub-Opfern deutlich. Familienangehörige, die eindeutige Spuren an den Körpern ihrer getöteten Angehörigen fanden, nehmen oft die Gefährdung ihres eigenen Lebens auf sich, um diese Verbrechen zu bezeugen. So gelangten im August 2006 Berichte über zwei Falun Gong-Praktizierende, die man in China ihrer Organe beraubt hatte, in die westlichen Medien; Die schockierenden Bilder erreichten auch Menschen in China. Das Wissen um die organisierte Kriminalität begann sich zu verbreiten.
Ein halbes Jahr lang waren die Ermordeten, Frau Fu Keshu aus Guizhou im Bezirk Kaiyang und Herr Xu Genli, aus dem Bezirk Jinsha, vermisst worden. Ende April 2006 hatte man sie schließlich in den Jinggang-Bergen gefunden - es war offensichtlich, dass Organe fehlten. Bei beiden waren die Augäpfel und bei dem jungen Mann die Eingeweide geraubt worden. Dr. Xu Jianchao von der Nierenabteilung der Yale Universität fand bei genauer Betrachtung von Fotos ihrer Körper viele Anzeichen, die auf eine Organentnahme bei lebendigen Leib hindeuteten. Die chinesische Polizei wies mit der Behauptung, die beiden hätten Selbstmord begangen, alle Forderungen der Familien nach weiteren Untersuchungen zurück.
Ein Bewohner von Guizhou, der von dieser Gräueltat hörte, rief daraufhin ein Armee-Krankenhaus in der Nähe des erwähnten Berges, in der Hauptstadt Nanchang, an und behauptete, eines seiner Familienmitglieder benötige ein Spenderorgan. Die Antwort auf seine Frage nach der Wartezeit „Wenn Sie 60.000 Yuan zusammenbringen können, haben wir sehr rasch einen Spender und ihr Verwandter kann sich innerhalb einer Woche einer Operation unterziehen.”
Dem Organraub in Chinas Arbeitslager knapp entronnen
Andere Hinweise kommen von Menschen, die selbst in Arbeitslagern gefangen waren, wo sie bestimmte Ereignisse beobachteten und gewisse Worte aufschnappten. Den Satz „Schlagt sie nicht in die Nieren, die Nieren sind nützlich!”, beispielsweise hörte man von einem korrupten Arzt im Drogenrehabilitationsinstitut des Bezirks Baiyun in der Stadt Guangzhou. Drogensüchtige mussten dort Falun Gong-Praktizierende schlagen. Auch von Blutabnahmen und Untersuchungen berichten Überlebende aus Arbeitslagern. Der Zweck solcher Maßnahmen sei ihnen damals nicht klar gewesen, wo sie doch gleichzeitig unter Folter, unhygienischen Bedingungen und fehlender medizinischer Versorgung zu leiden hatten.
Frau Wang Yuzhi erkannte im Jahre 2006, durch die Enthüllungen der Kanadier David Matas und David Kilgour über Organraub und Organhandel in China, dass sie während ihrer Inhaftierung in Gefahr war, als unfreiwillige „Organspenderin” zu enden. Sie wandte sich daraufhin im Presseclub in Washington D.C. mit einem dringenden Appell an die Medien. Im berüchtigten Arbeitslager Wanjia hatte sie als 45-jährige im Jahr 2001 gesundheitliche Schäden durch Folterungen wie Prügel und Zwangsernährung mit Urin und Kot erlitten. Zu ihrer Verblüffung aber wurde sie von dort auf eine Odyssee durch vier Krankenhäuser geschickt. An die zehn Polizeibeamten des Gestapo-ähnlichen Geheimbüros 610 brachten sie zuerst zum Chef des Klinikums des Arbeitslagers - der ihren Körper als „komplett wertlos” bezeichnete. Den Hintergrund dieser Bemerkung erfuhr sie erst Jahre später.
Ihre Bewacher stellten sie danach in anderen Krankenhäusern vor, wo man sie von Kopf bis Fuß untersuchte. Eine Ärztin meinte immerhin, die Haut ihrer Oberschenkel sei fein und hell - ein wichtiges Kriterium bei Haut-Transplantaten für westliche Patienten. Es folgten die Frage nach Hautallergien und eine Tropfenprobe am Handgelenk. Doch schließlich hörte die Gefangene eine detaillierte Aufzählung ihrer Mängel mit, die sich, wie sie nun im Jahr 2006 erkannte, auf die Verwertbarkeit ihrer Organe bezog: Ihre Blutwerte seien schlecht, der Zustand von Niere, Leber, Haut und Augenhornhaut ebenfalls. Ihre Bewacher gaben daraufhin auf und verschwanden. Durch die Hilfe einer Krankenschwester konnte Frau Wang, damals in völlig entkräftetem Zustand, am 8. Mai 2002 fliehen. Im November 2002 fand sie Aufnahme in Kanada.
Angesichts dieser menschlichen Katastrophe bitten wir Sie, verehrte Leser, ihre Stimme auf die Waagschale derer zu legen, die etwas verändern wollen! Bitte helfen Sie auch anderen Menschen, diese Möglichkeit zu ergreifen!
Aufrichtigen Dank für Ihre Unterschrift. Drucken Sie bitte die Print-Version des NL aus um zu unterzeichnen!
Die Unterzeichnung ist online an die Vereinten Nationen nicht möglich.
Magdalena Fischer