Sie hat unter dem Grauen der „Umerziehung“ gelitten, doch ihre innere Kraft hielt sie aufrecht. Früher habe sie immer nur nach eigenen Vorteilen gestrebt, erzählt sie - bis sie aufgrund illegaler Aktivitäten sogar im Gefängnis landete. Als sie dort auf Falun Gong-Praktizierende traf, wollte sie ein besserer Mensch werden – und wurde dadurch Zeugin unvorstellbarer Haftbedingungen. Wie viele Berichte von chinesischen Arbeitslagern wurden auch die Erfahrungen dieser Frau, die ihren Glauben nicht aufgab, anonym veröffentlicht, um andere Menschen in China zu schützen.
„Glücklicherweise wurde ich im Gefängnis mit Falun Gong-Praktizierenden zusammengelegt. Ich war erstaunt über ihre Selbstlosigkeit und große Nachsicht, denn sie haben sich weder gewehrt noch jemanden beschimpft“, erzählt die Verfasserin des Berichtes. „Damals hatte ich alle möglichen schlechten Gewohnheiten. Dennoch schauten die Praktizierenden nicht auf mich herab. Sie halfen mir, viele Prinzipien zu verstehen. Zum ersten Mal in meinem Leben verstand ich, warum ich ein guter Mensch sein sollte. Sie hatten mein Herz berührt. Trotz der schrecklichen Umgebung im Gefängnis begann ich, Falun Gong zu praktizieren.“
Auch nach der Entlassung ging sie überzeugt diesen Weg weiter und verfeinerte ihren Charakter immer mehr: „Nun war ich eine gutherzige Person, die zuerst an andere dachte.“ Weil sie dabei half, Informationsmaterialien über Falun Gong und die Verfolgung herzustellen, wurde sie erneut inhaftiert - im Zwangsarbeitslager für Frauen in Judong, Provinz Jiangsu. Der Gegensatz zu ihrer früheren, berechtigten, Inhaftierung war krass: „Welches Verbrechen hatte ich begangen, indem ich Falun Gong praktizierte? Ich war unschuldig! Falun Gong hat mich von Grund auf erneuert und ich begann ein neues Leben.“ - Sie war nicht bereit, sich „umerziehen“ zu lassen und unterschrieb auch nicht, auf das Praktizieren von Falun Gong zu verzichten.
Einzelhaft, Schlafentzug, Zwangsernährung
Bonuszahlungen winken den Wärtern, wenn sie die Quote der „umerzogenen“ Falun Gong-Praktizierenden erfüllen. Daher foltern sie diese, wie die Überlebende berichtet, in speziellen Einzelzellen: „Die Zelle war pechschwarz und hatte Gummiwände, durch die selbst die durchdringendsten Schreie draußen nicht gehört werden konnten. So konnten die Wärter alle möglichen Gräueltaten begehen, die sie sich ausdachten. Auch mehrere Gefangene beschimpften und folterten mich den ganzen Tag. Sie spuckten mir ins Gesicht, zwangen mich, den ganzen Tag lang zu stehen und ließen mich nicht schlafen. Sie wollten dadurch ihre eigene Haftzeit reduzieren, so ignorierten sie ihr Gewissen.
Ich durfte die Toilette nicht benutzen. Die Kollaborateure legten dann meine verschmutzte Hose zu meinem Essen, stießen meinen Kopf darauf und zwangen mich zu essen. Viele Male ging ich in Hungerstreik. Daraufhin steckten sie mir einen dicken Schlauch durch die Nase, bis in den Magen, und zogen ihn wieder heraus, immer wieder, nur um mich zu foltern. Diese Grausamkeit ließ mich noch klarer im Kopf werden und ich erkannte die Kostbarkeit von Dafa noch mehr als zuvor. Ich ergriff jede Gelegenheit, um die Übungen zu machen und die Fakten über Falun Gong zu erklären.“
Vom „Ausbildungsteam“ auf bösartige, obszöne Weise gefoltert
Schließlich wurde das „Ausbildungsteam“ beauftragt, den Willen dieser Frau zu brechen: „Starke, grausame, kaltherzige Schläger konzentrierten sich darauf, mich zu foltern. Sie durften alle Grausamkeiten anwenden, die sie wollten. Ich schrie immer wieder mit entschlossenem Herzen „Falun Dafa ist gut!“ Sie erstickten mich beinahe. Sie stopften auch Lumpen in meinen Mund, die zum Wischen der Böden benutzt worden waren. Sie stampften auf meine Zehen, traten auf meine Knie, schlugen mir mit Schuhsohlen ins Gesicht. Sie kniffen mir mit aller Gewalt in die Brustwarzen und in den Körper.
Von den Wärtern angewiesen, steckten mir die Mitarbeiter eine langstielige Zahnbürste in die Vagina und kratzten und bürsteten damit in mir herum. Gleichzeitig wiesen sie Männer an, sich auf mich zu werfen, sodass ich mich nicht wehren konnte. Ich schrie: „Falun Dafa ist gut!“, trotz ihres Gewichts, das meine Beine taub machte, trotz ihrer Schläge und ihres Fluchens. Ich schrie so lange, bis sie müde wurden und mich losließen.“
Der Bericht schließt mit den Worten: „Mit meinem unerschütterlichen Glauben an Falun Dafa konnte ich schließlich aus dem Zwangsarbeitslager Judong herauskommen. Durch das Praktizieren von Falun Dafa war ich ein neuer Mensch geworden. Die grausame Folter, die ich ertragen musste, stellt die unmenschliche Natur der Kommunistischen Partei Chinas dar. Indem sie Dafa verfolgt, wird sich die Partei letztlich selbst zerstören.“
Karin Fuchsluger