Der Karriereaufstieg im chinesischen Regime war für den „Prinzling“ Bo Xilai - Sohn von Bo Yibo, einem angesehenen Mitglied des KP-Politbüros - nicht schwer. Als Teenager schloss er sich den Roten Garden Mao Zedongs an und galt als Hoffnungsträger für die Hardliner-Fraktion der Partei.
Karriere auf Kosten Unschuldiger
Von 1993 bis 2000 war Bo Xilai Bürgermeister der Hafenstadt Dalian, von 2001 bis 2004 Gouverneur der Provinz Liaoning. Was geschah in dieser Zeit? Der damalige Staats- und Parteichef Jiang Zemin ordnete die „totale Verfolgung“ der buddhistisch orientierten Meditationsbewegung Falun Gong an. Bo Xilai zeigte sich eifrig als williger Gefolgsmann und verfolgte unschuldige Menschen gnadenlos. Die Arbeitslager in Dalian und bald in ganz Liaoning gehören bis heute zu den schlimmsten Folterstätten in China. Auch illegale Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden sollen in dieser Zeit bereits stattgefunden haben.
Ein Handelsminister, der nicht mehr reisen darf
2004 stieg Bo Xilai zum Handelsminister von China auf. Er wurde schon als möglicher Regierungschef gehandelt, bis er 2007 vom damaligen Ministerpräsidenten Wen Jiabao abrupt abgezogen wurde. Was war passiert? Falun Gong Praktizierende im Ausland hatten alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft, um die Verbrechen in China aufzudecken – Mitglieder chinesischer Delegationen waren mit Anklagen und öffentlichen Protestkundgebungen konfrontiert. Bo Xilai wurde wegen Folter, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord angezeigt oder zivilrechtlich angeklagt: in Deutschland (2002), USA (2004), England (2004), Polen (2004), Russland (2004), Chile (2004), Peru (2005), Spanien (2005), Korea (2005), Australien (2006), Finnland (2006), Schweden (2006) und Kanada (2007).
Der rote Polit-Stern beginnt zu sinken
Bo Xilai wurde daraufhin zum Parteichef der Millionenmetropole Chongqing in Zentral-China. Hier hatte er sich in seiner offiziellen Kampagne gegen das organisierte Verbrechen auch politischer Gegner entledigt. Als er sich mit seinem Polizeichef Wang Lijun überwarf und dieser aus Angst um sein Leben im Februar 2012 in ein US-Konsulat flüchtete, kam alles ins Rollen. Welche Informationen Wang Lijun dort ausgepackt hat, ist uns nicht bekannt, doch führte es dazu, dass Bo seiner Posten enthoben und aus der Partei ausgeschlossen wurde. Er verlor seinen Beamtenstatus und wurde dem Gericht überantwortet.
Bo Xilai bekam ‘lebenslänglich‘ für folgende Anklagepunkte: Bestechlichkeit, Korruption und Amtsmissbrauch. Seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun Gong-Praktizierenden wurden mit keinem Wort erwähnt, denn: diese Verbrechen hat er nicht allein begangen.
Das Ende dieser Verfolgung dürfte zugleich auch das Ende der Kommunistischen Partei bedeuten (Auszug aus einer Pressemitteilung Tinyurl).
Eine Frau klagt an: „Bo Xilai ließ mich foltern“
Jin Rong erlebte die Hölle auf Erden. Wegen ihres Glaubens wurde sie seelisch und körperlich gefoltert. Sie schaffte es, aus China zu flüchten und kämpft nun mit ihrer Klage gegen Bo Xilai dafür, dass die Menschenrechtsverbrechen ans Tageslicht kommen.
Unter der Regierung von Bo Xilai verfolgt und gefoltert
Jin Rong lebte in der Millionenmetropole Dalian, zu der Zeit als Bo Xilai dort Bürgermeister war. Bo Xilai gilt als ein Hauptverantwortlicher bei der Verfolgung von Falun Gong. Im Jahr 2000 wurde Jin Rong zweimal verhaftet. Im Arbeitslager lebte sie unter unmenschlichen Bedingungen und musste Zwangsarbeit für den Export verrichten. Von der Zeit im Gefängnis nach ihrer zweiten Verhaftung berichtet Jin Rong von regelmäßigen Schlägen und Prügel durch die Polizei. Auch mitzuerleben, wie andere gefoltert wurden, schmerzte sie in der Seele. Um sie von ihrem eigenen Hungerstreik abzuhalten, wurde sie gezwungen, bei der brutalen Zwangsernährung anderer zuzusehen und man drohte ihr die gleiche Tortur an. Alle diese Szenen hinterließen sie schwer traumatisiert.
Leben in Angst und Panik…
Nach ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager wurde Jin Rong weiter überwacht, Falun Gong-Praktizierende sind als „Staatsfeinde“ gelistet. Sogar ihre Familie und Freunde hatte man gezwungen, sie auszuspionieren. Sie traute bald keinem Menschen mehr: „Ich lebte in ständiger Angst, in ständiger Panik. Wie ein Kaninchen, das von hungrigen Wölfen umringt ist.“
Nach Kanada geflüchtet und Kampf um Gerechtigkeit
Im Jahr 2004 konnte Jin Rong aus China flüchten. Doch ihre Freiheit kann sie kaum genießen, sie kann die schreckliche Zeit im Arbeitslager nie vergessen.
Nun zieht Jin Rong gegen Bo Xilai vor Gericht, acht Jahre ging sie mit ihrer Klage gegen Bo durch alle Instanzen. Sie hatte in China Unmenschliches erlitten, ist dabei nur eine von Hunderttausenden. Mit dem Prozess kann Jin Rong zumindest eines schaffen: Sie rückt die Menschenrechtsverletzungen, die gegenwärtig in China passieren, ins Licht der Öffentlichkeit.
Quelle: www.epochtimes.de
Karin Fuchsluger