Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

„Made in China“ – was steckt hinter dieser Aussage?

Die Produkte „Made in China“ kann man heutzutage weltweit sehen. Wie viel aber wissen wir über die Herstellungsbedingungen? China ist ohne Zweifel ein unverzichtbarer Handelspartner für Europa geworden. Das mag auch der Hauptgrund sein, warum in Bezug auf China die Themen Arbeitslagersystem, Zwangsarbeit und Menschenrechte in der breiten Medienlandschaft zu wenig beleuchtet und kritisch analysiert werden.

LAOGAI

Ab den frühen 1950er Jahren begann unter Mao Zedong die Errichtung zahlreicher Zwangsarbeitslager nach dem Vorbild der sowjetischen Gulags. Heute existiert ein ganzes Netzwerk davon – das Laogai-System. Bis heute sollen darin insgesamt bis zu 50 Millionen Menschen als schuftende Häftlinge missbraucht worden sein, und noch heute werden etwa vier Millionen Menschen in diesen Lagern festgehalten. Unter härtesten, unmenschlichen Bedingungen verrichten sie dort bis zu 16 Stunden täglich Zwangsarbeit, zumeist für den Export. Richtlinien der Welthandelsorganisation (WHO/WTO) werden dabei ständig verletzt - seit Dezember 2001 ist China Mitglied der WTO. Informationen, die das Laogai-Zwangsarbeitersystem betreffen, werden von den kommunistischen Machthabern als Staatsgeheimnis gehütet. Die Kommunistische Partei Chinas verkündete zwar bereits, dass das System abgeschafft werde, allerdings ließ sie unabhängige Untersuchungen, die dies bestätigen könnten, bisher noch nicht zu.

Billig muss es sein

Modeschmuck, Kleidung, Schuhe, Taschen, Stofftiere, Christbaumlichter, und und und. Made in China. Doch welche Geschichte steckt hinter den Billigprodukten? Abgesehen von oft minderer Qualität aufgrund der schlechten und unhygienischen Arbeitsbedingungen (man denke an Medienberichte über gesundheitsgefährdendes Spielzeug, verseuchte Schuhe, vergiftete Lebensmittel, etc.) ist vor allem eines zu beklagen: die Verletzung der Menschenrechte. Berichte von ehemaligen Lagerinsassen geben Einblick in einen für uns unvorstellbaren Alltag.

Erschütternde Einzelheiten aus Zwangsarbeitslagern

Immer wieder kommen erschütternde Details ans Tageslicht - von Opfern, die Arbeitslager und Folter überlebt haben und von ihrer qualvollen Zeit erzählen, in der sie auch die Folterungen und manchmal auch den Tod von Mithäftlingen miterlebt haben. Die Falun Gong-Praktizierende Chen Liwen, als Augenzeugin und Opfer, berichtete: „Fünf oder sechs Wärter und vier oder fünf Wärterinnen kamen mit elektrischen Schlagstöcken ... Ich konnte blaues Licht aufblitzen sehen und knisternde Geräusche hören, die aus dem Starkstromstab kamen. Meine Füße prallten jedes Mal vom Boden ab, wenn mich der Stab berührte. Ich konnte Schmerzensschreie von nebenan hören, wo andere Praktizierende auf die gleiche Weise gefoltert wurden.“

Das Arbeitsumfeld und die Bedingungen sind hart. Wird ein vorgegebenes Arbeitspensum nicht erfüllt, folgt Bestrafung wie Erniedrigung, Einzelhaft, Essensreduzierung und sogar Folter.

Falun Gong-Praktizierende werden zusätzlich besonderen Schikanen ausgesetzt, um sie „umzuerziehen“ – und sie können jederzeit Opfer von Organraub werden, was den sicheren Tod bedeutet. (Medizinische Tests, ein verblüffendes Element zwischen all den Folterungen, kündigen in der Tat an, dass ein Körper zur baldigen Verwertung ausgewählt wird.)

Die mehrfachen Zwecke des Laogai - Systems

Die Arbeitslager sind ein entscheidender Beitrag für Chinas Wirtschaftsleistung, ohne diese könnte Exportware nie so billig produziert werden. Aber das System dient einem weiteren Aspekt der kommunistischen Partei: Machterhaltung. Regimekritiker, Petitionssteller, Rechtsanwälte, Angehörige ethnischer Minderheiten, Christen und Falun Gong-Praktizierende, ... Sie alle können durch eine einfache polizeiliche Unterschrift, also ohne Gerichtsverfahren oder eine Möglichkeit, sich zu verteidigen, in ein Lager deportiert werden. Die sogenannte Administrativhaft ist eine Haftstrafe mit Zwangsarbeit und kann bis zu vier Jahre betragen, Einspruch unmöglich.

Können WIR etwas bewirken?

Nicht wegzuschauen, sich zu informieren und bewusst einzukaufen ist ein bedeutender Schritt. Ein völliger Boykott von Billigprodukten aus China scheint aber heute schon unrealistisch.

Es ist dringend an der Zeit, Politiker verstärkt zu ermutigen, in Gesprächen mit chinesischen Führungskräften das Thema Menschenrechte nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen anzusprechen und die Anerkennung bzw. Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte nachdrücklich zu fordern. Denn immer noch achtet China nicht auf die ‚Empfehlungen‘ von verschiedenen Regierungen, wie: Beendigung willkürlicher Verhaftungen und Folter, Beendigung des Organraubs sowie die Gewährleistung der Glaubensfreiheit.

DAVID KILGOUR, ehem. kanadischer Staatsanwalt und Parlamentsmitglied, stellte umfassende Recherchen zum staatlich gelenkten Organraub in China zusammen. Er warnt vor Handel mit China um jeden Preis, denn dieser sei kostspielig sowohl für das chinesische Volk als auch für die Völker der Welt. Er sagt: „Wir müssen verlangen, dass China die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte respektiert, anstatt sie zu verhöhnen.“

Karin Fuchsluger

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