Nachfolgend schildert eine Falun-Dafa-Praktizierende ihre kürzliche Inhaftierung in der Gehirnwäsche-Einrichtung Yusunshan, Bezirk Jianghan. „Da ich den Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa erzählt hatte, wurde ich Ende 2019 verhaftet und einen Monat lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung in Yusunshan im Bezirk Jianghan von Wuhan festgehalten."
Die Gehirnwäsche-Einrichtung befindet sich in einer abgelegenen Bergregion außerhalb von Wuhan. Die Einrichtung ist ein dreistöckiges Gebäude, und im zweiten Stock gibt es acht Räume, in denen Falun-Dafa-Praktizierende festgehalten werden. In jeder Zelle gibt es drei Betten, eines für die Praktizierenden und zwei für die „Kollaborateure“.
Die Kollaborateure werden vom Arbeitgeber der Praktizierenden oder von Gemeindebeamten angewiesen und bezahlt, um die Praktizierenden rund um die Uhr zu überwachen. Sie erhalten monatlich ein Gehalt von etwa 3.000 Yuan (368 Euro), und ihre Aufgabe ist es, die Praktizierenden daran zu hindern, die Falun-Dafa-Übungen auszuführen oder die Zelle zu verlassen. Es gibt zwei Kameras in jeder Zelle und zwei weitere draußen auf dem Flur.
Die Gehirnwäsche begann jeden Tag um 9 Uhr morgens. Die Praktizierenden wurden gezwungen, Videos anzuschauen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde, oder mit den „Erziehern“ zu sprechen. Bei den Erziehern konnte es sich um Schullehrer, medizinisches Personal im öffentlichen Gesundheitswesen oder um Rentner aus dem Justiz- oder Rechtswesen handeln. Am Nachmittag mussten wir Berichte darüber schreiben, was wir am Vormittag gelernt hatten.
In der Gehirnwäsche-Einrichtung wurden den Praktizierenden nervenschädigende Medikamente verabreicht, wenn diese sich weigerten, nach mehreren Tagen der Gehirnwäsche ihren Glauben aufzugeben. Nachdem mir das Medikament injiziert worden war, schwollen meine Schläfen extreman, und ich hatte starke Kopfschmerzen. Ich konnte nur noch verschwommen sehen, mein Gedächtnis ließ nach, und ich hatte Gedächtnislücken. Ich sprach unkontrolliert, schnarchte laut und reagierte nur langsam.
Es ist über sechs Monate her, dass ich freigelassen wurde. Mein Gedächtnis ist immer noch nicht annähernd so gut wie früher, ich kann nachts nicht durchschlafen und wache häufig auf.
Fast alle Praktizierenden, die in der Gehirnwäsche-Einrichtung eingeschlossen waren, erhielten nervenschädigende Medikamente. Die Behörden kontrollierten täglich um 7:00 und 17:00 Uhr die Temperatur, den Blutdruck und den Puls der Praktizierenden, um sicherzustellen, dass sie nicht unterihrer Aufsicht starben.
Einigen Praktizierenden könnten Nervenstimulanzien verabreicht worden sein. Sie wurden gereizt und hatten Kopf- und Brustschmerzen. Ihre Herzfrequenz und ihr Blutdruck stiegen an. Sie konnten sich nicht mehr an Dinge erinnern und waren übermäßig erregt, sie sangen, tanzten und redeten Unsinn.
Die meisten Praktizierenden wurden über einen Monat lang in die Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt. Sie mussten Falun Dafa „kritisieren“, und ihre Gedankenberichte mussten vom Leiter des örtlichen Büro 610 genehmigt werden, bevor sie entlassen wurden. Das Büro 610 ist einstaatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KPChinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.