Am 22. und 23. März 2022 veranstaltete die Organisation CAP Liberté de Conscience gemeinsam mit dem Co-Veranstalter Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH) zwei offizielle Side-Events im Rahmen der 49. Sitzung des UN-Menschenrechtsrat in Genf.
Bei den Veranstaltungen diskutierten Experten aus dem medizinischen, juristischen und politischen Bereichen Lösungsvorschläge, wie die Verbrechen der staatlich organisierten Zwangsentnahme von Organen bei lebenden Gewissensgefangenen in China beendet werden könne.
Dr. Harold King, Stellvertretender Direktor von DAFOH, sagte in der Eröffnungsrede, dass das „ungeheuerliche Verbrechen der erzwungenen Organentnahme bei lebenden Falun-Gong-Praktizierenden seit über zwei Jahrzehnten in der Volksrepublik China stattfindet“ und dass es „für die internationele Gemeinsschaft an der Zeit ist gegen diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorzugehen und die staatlich geförderte Zwangsorganentnahme in China zu stoppen, bevor es zu spät ist.“
Hermann Tertsch del Valle-Lersundi, Mitglied des Europaparlaments und Vizepräsident der EuroLat-Delegation forderte in seiner Ansprache den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen auf „seine Stimme gegen dieses Verbrechen zu erheben, das sich vor aller Augen in der Volksrepublik China abspielt und das nie mit der Intensität, der Wucht, der Vehemenz und der Empörung angeprangert wurde, wie es dieses schreckliche Dauerverbrechen verdient."
Der US-Kongressabgeordnete Steve Chabot, ranghöchstes Mitglied des Unterausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses für Asien und den Pazifik, sagte:
„Da es sich um eine der barbarischsten Praktiken in der Geschichte der Menschheit handelt, ist es an der Zeit, dass diejenigen, die die erzwungene Organentnahme betreiben, wirklich zur Rechenschaft gezogen werden. Heute, genau jetzt, muss die zivilisierte Welt von China verlangen, diese Praxis ein für alle Mal zu beenden. China muss für diese grobe Verletzung der Menschenrechte zur Rechenschaft gezogen werden."
Der niederländische Europaabgeordnete Peter van Dalen, Mitglied des Menschenrechtsausschusses und Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu den Ländern Südasiens, betonte, es sei sehr wichtig, das Bewusstsein für dieses Problem [Chinas erzwungene Organentnahme] zu schärfen, und dass „Personen in China, die diese Verbrechen begehen, mit Sanktionen belegt werden sollten". Da die Europäische Union derzeit Wirtschaftsgespräche mit China führt, forderte van Dalen, dass „dieses Thema der illegalen Organentnahme ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollte wenn wir über die Handelsbeziehungen mit China sprechen."
Die Veranstalter stellten folgende Frage an die Teilnehmer: Wenn eine Verfolgung von solch völkermörderischen Ausmaß stattfindet, dann ist es wie wenn die Menschheit vor einer Jury steht und jeder einzelne antworten muss: „Was habe ich getan, um das Schweigen und die Vertuschung zu durchbrechen?“
Verschiedene Lösungsvorschläge, darunter die Verabschiedung eines Strafgesetzes gegen die Zwangsentnahme von Organen auf nationaler und internationaler Ebene sowie die Einsetzung einer UN-Tasks-Force oder UN-Sonderberichterstatter für erzwungene Organentnahme in China, wurden eingebracht.
In seinen Schlussworten sagte der CAP-Präsident Thierry Valle, dass er hoffe, dass die Veranstaltung das Ziel erreicht hat, „einen konstruktiven Dialog" zu beginnen. „Wenn wir aus dieser Abwärtsspirale herauskommen wollen", sagte Valle, „ist die Achtung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch alle Staaten keine Option, sondern eine Pflicht."
Die Allgemeine Erklärung zur Bekämpfung und Verhinderung der Zwangsentnahme von Organen: https://universaldeclarationcpfoh.net