"Es ist qualvoll das Vergangene zu erzählen. Wenn man Organe von noch lebenden Menschen entnimmt, ist das ein noch höherer Preis den man bezahlt, als wenn man sie von Toten entnimmt."
"Nachdem die Organe entnommen wurden, lebten noch einige Falun Gong-Praktizierende, denn sie atmeten noch. Jedoch wurden ihre Körper direkt in den Verbrennungsofen geworfen. So blieb keine Spur ihres Körpers mehr übrig. Manchmal nähten die Chirurgen die Öffnungen wieder zu. Sie erfragten die Familienangehörigen um die Einwilligung, die Körper verbrennen zu dürfen, doch die Familien hatten keine Ahnung, dass ihnen die Organe entnommen wurden."
"Mein Name ist Annie (Name aus Sicherheitsgründen geändert). Ich arbeitete von 1999 bis 2004 im ‚Thrombose Behandlungszentrum für integrierte chinesische- und westliche Medizin‘ in Sujiatun, in der Stadt Shenyang, der Provinz Liaoning. Ich habe soeben die Existenz eines Konzentrationslagers, das in diesem Spital versteckt ist, offenbart.
Meine Aufgabe in diesem Spital war es, Statistiken zu erstellen und mein Ex-Ehemann arbeitete als Neurochirurg. Er war dafür zuständig, lebenden Falun Gong Praktizierenden die Hornhaut ihrer Augen zu entnehmen. Als mein Ex-Ehemann beschloss zu kündigen, wurde er fast ermordet. Wir mussten ins Ausland flüchten, wo ich mich in letzter Zeit versteckt halte, um der Gefahr einer Festnahme zu entgehen.
Warum mein Mann wusste, dass er Falun Gong Praktizierende operierte? Wenn ein Patient sein Bewusstsein verlor, schnitt er dessen Kleider mit einer Schere auf. Einmal fiel ein Päckchen aus der Tasche einer Patientin. Mein Mann öffnete diese und fand eine kleine Schachtel darin. In der Box befand sich ein Glücksbringer mit einem Falun Gong Symbol darauf und mit folgender Inschrift: ‚Mutter, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag‘.
Bisher kam kein Falun Gong Praktizierender lebend heraus. Vielen wurden die Nieren, die Hornhaut, sowie die Haut entnommen. Danach wurde ihr Körper, das Beweismittel, zerstört. Der größte Teil der Praktizierenden wurde vom Dabei Gefängnis, Masanjia Arbeitslager und von anderen Gefängnissen in Shenyang hierher gebracht. Durch die kommunistische Regierungspolitik, wonach das Töten der Falun Gong Praktizierenden ohne jede legale Konsequenz bleibt, gilt jeder Todesfall im chinesischen Strafsystem nichts.
Es war im Jahr 2003. Die Organentnahmen wurden schon seit über zwei Jahren durchgeführt, bis ich herausfand, dass ich neben einem Mann schlief, der eine solch schlechte Person war. Die Arbeiter, welche im Verbrennungsraum arbeiteten, waren mittellos als sie dort anfingen zu arbeiten. Nach einer kurzen Weile hatten sie einen großen Vorrat an Uhren und Halsbändern. Diese entnahmen sie den Opfern, bevor sie diese in den Krematoriumsofen warfen. Einige Ärzte fühlten sich schuldig nachdem sie es getan hatten. Wiederum einige wurden versetzt. Einige von ihnen änderten ihren Namen und verschwanden irgendwohin. Einige gingen ins Ausland. Einige von ihnen wurden auch getötet, um die Beweismittel zu vernichten...
Ich hoffe, dass diese Verbrechen in der internationalen Gesellschaft publik gemacht werden, damit diese Praktizierenden gerettet werden können. Dies ist ein Staatsverbrechen. Ich weiß, dass es der Staat ist, der diese Verbrechen begeht. Ich weiß, dass ich alleine nicht fähig bin, dies zu ändern, doch ich kenne viele Ärzte die an die Öffentlichkeit gehen wollen. Ich hoffe sehr, dass diese Ärzte, wenn sie meine tief empfundene Aussage hören, nach ihrem Gewissen handeln werden. Ich hoffe auch, dass sich die Sache so rasch wie möglich aufklärt, um das Leben von Praktizierenden zu retten. Ich danke Ihnen."
Das vollständige Interview zum Nachlesen und Audiodateien zum Herunterladen: