Das Magazin Nature [1] veröffentlichte kürzlich eine Liste der zehn einflussreichsten Wissenschaftler des Jahres. Unter ihnen: die Professorin Wendy Rogers von der Macquarie-Universität in Australien, Abteilung klinische Ethik.
Professorin Rogers begann 2015, sich mit der Transplantationsethik zu befassen, nachdem sie den Dokumentarfilm Hard to Believe gesehen hatte. Im darauffolgenden Jahr wurde sie Vorsitzende einer gemeinnützigen Organisation, genannt International Coalition to End Transplant Abuse in China (ETAC) (Internationale Koalition zur Beendigung des Transplantationsmissbrauchs in China).
Ihr Team, das sie leitete, begutachtete die Forschungsarbeiten, die chinesische Transplantationsärzte veröffentlicht hatten. Die Ergebnisse des Teams wurden im Februar 2019 veröffentlicht. Rogers hofft, dass die Veröffentlichungen dabei helfen können, den Organraub in China einzudämmen.
Laut dem Bericht in Nature gibt es weitere Forschungsergebnisse, die zu der gleichen Schlussfolgerung wie Professorin Rogers gelangt sind. Es geht um die Forschung einer internationalen Expertengruppe unter der Leitung von Sir Geoffrey Nice, einem in der Verfolgung von Kriegsverbrechern erfahrenen Anwalt. In deren veröffentlichtem Dokument wurde die gemeldete Anzahl der Transplantationen des chinesischen kommunistischen Regimes infrage gestellt. Die Schlussfolgerung lautete, dass den Gewissensgefangenen die lebenswichtigen Organe gewaltsam entnommen wurden. Das Verbrechen dauere sehr wahrscheinlich noch bis zum heutigen Tag an.
Forbes: Chinas Regime hat Daten gefälscht, um Massenmord zu vertuschen
Das chinesische Regime hat den Organraub an Gewissensgefangenen stets bestritten und behauptet, es habe ein Organspendersystem eingerichtet. Das Magazin Forbes [2] zitierte jedoch einen am 16. November 2019 veröffentlichten Artikel des BMC Medical Ethics (BMC Medizinethik). Danach habe das kommunistische Regime innerhalb des China Organ Transplant Response Systems (COTRS) (Organtransplantations-Reaktionssystem) sorgfältig Daten gefälscht, um den Massenmord zu vertuschen.
Diese Dokumente kamen alle zu derselben Schlussfolgerung.
2006 erstmals Presseberichte über Chinas Organraubverbrechen
Die internationale Presse berichtete erstmals Anfang März 2006 über Chinas staatlich zugelassene Organraubverbrechen. Berichten zufolge wurden in mehr als 36 Konzentrationslagern, darunter Sujiatun, Organe von lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden gewaltsam entnommen.
Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas bezeichnete die erzwungene Organentnahme als „beispielloses Übel auf diesem Planeten“. Der kanadische Abgeordnete Borys Wrzesnewskyj bezeichnete es als „das dunkelste Verbrechen dieser Ära“.
Einige Länder haben dieses Vorgehen der Chinesischen Kommunistischen Partei verurteilt. Zudem haben sie Gesetze verabschiedet, um ihre Bürger daran zu hindern, illegale Organtransplantationen in China vornehmen zu lassen. Darunter befinden sich Israel, Spanien, Italien, Norwegen, Belgien und Taiwan.
Hintergrund
Unter Ex-Parteichef Jiang Zemin leitete die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 eine landesweite Verfolgung von Falun Dafa ein. Die Partei richtete das Büro 610 ein, eine außergesetzliche Einrichtung, deren einzige Aufgabe darin besteht, Falun Dafa auszumerzen. Dieses Büro hatte die Anweisung, „den Ruf [der Praktizierenden] zu ruinieren, sie finanziell in den Bankrott zu treiben und sie physisch zu vernichten“.
Bis heute gibt es mehr als 4.300 bestätigte Todesfälle durch Folter und Misshandlung im Zuge der Verfolgung. Unzählige von ihnen wurden inhaftiert, gefoltert, Gehirnwäschen und Zwangsarbeit unterzogen. Ferner wurden ihnen Organe entnommen, die für Transplantationszwecke verkauft wurden.
Das kommunistische Regime nutzte alle staatlichen Behörden, um Falun Dafa zu verfolgen. Das Regime führte eine Politik ein, wie „zählt alle Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden als Selbstmord“ und „verbrennt ihre Körper, ohne ihre Identität zu dokumentieren“.
Viele inhaftierte Praktizierende wurden in Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern häufigen Blutproben und anderen Untersuchungen unterzogen. Gleichzeitig verschwand eine große Anzahl von Praktizierenden.
[1] Nature’s 10 - zehn Menschen, die 2019 in der Wissenschaft eine Rolle spielten.
https://www.nature.com/immersive/d41586-019-03749-0/index.html
Wendy Rogers: Transplantationsethikerin. Eine Akademikerin hat ethische Versäumnisse in Chinas Studien über Organtransplantationen aufgedeckt.Von David Cyranoski
[2] Forbes: „China tötet Gefangene, um Organe für Transplantationszwecke zu entnehmen: BMC Report wirft China vor, Daten ‚gefälscht‘ zu haben“ https://de.minghui.org/html/articles/2019/11/27/142988.html sowie https://www.forbes.com/sites/zakdoffman/2019/11/16/china-covers-up-killing-of-prisoners-to-harvest-organs-for-transplant-new-report/