Die Stimme des Sprechers, der die Geschichte von Falun Dafa erzählte, hallte auf dem fast menschenleeren Platz, unter Schirmen wurden einige Flyer verteilt. Doch als sich der Himmel aufklärte, kamen immer mehr Menschen an den Informationsstand. Besonders eindrucksvoll wirkte die Nachstellung des Organraubs in China.
Schlimm war diese Szene für zwei junge Chinesinnen, die nicht glauben wollen, dass so etwas in ihrem Land geschieht. Andere riefen: „Es ist sehr gut, dass ihr das macht! Hoffentlich bekommt ihr viel Aufmerksamkeit! Wie wünschen euch alles Gute!“ Eine junge Dame, die gerade erst das neu erschienene Buch von Sayragul Sauytbay über Organraub an kasachischen Muslimen gelesen hatte, staunte: Nun erkannte sie, dass diese Verbrechen noch in viel größerem Umfang geschehen.
Ein junger Arbeiter aus der Steiermark unterschrieb die Petition gegen Organraub mit den Worten:„Für jeden ist die Zeit vorgegeben, wann er sterben muss. Ich will nicht, dass jemand dafürsterben muss, dass ich lebe!“Seine Mitreisende sprach sich ebenfalls vehement gegen die Verbrechen aus und wünschte den Praktizierenden in China Freiheit.
Hinter der Organraub-Nachstellung führten die Praktizierenden die Falun-Gong-Übungen aus und bildeten so einen friedlichen, harmonischen Hintergrund. „Ein interessanter Kontrast“, kommentierte ein Beobachter.
Höhepunkt am bereits sonnigen Nachmittag des 18. Juni war dann die Live-Musik einer Künstlerfamilie, die Lieder über Falun Dafa in Deutsch, Englisch und Chinesisch sang und spielte. Fröhlich stimmte der Tanz der Hüfttrommlerinnen nach traditionellem chinesischem Vorbild.
Ein Passant sagte zu den Grundsätzen von Falun Dafa:„Universale Werte, ein sehr schönes Prinzip!“ – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – das sind einfach MENSCHEN-Gesetze!“,fand ein Herr aus den Niederlanden.„Wenn man danach lebt, wenn man reifer wird, dann merkt man, dass einem das gut tut.“
Unter den Vielen, die am Infotisch die Petition gegen die Verfolgung von Falun Gong unterschrieben, war eine Dame, die schon Bescheid wusste und früher auch Falun Dafa-Übungen gemacht hatte.
Sie hatte das Buch „The Slaughter“ des Journalisten Ethan Gutman gelesen, der seit dem Erscheinungsjahr 2006 wesentlich zur Aufdeckung von staatlich gelenktem Organraub beigetragen hatte. Die Dame erzählte, ihr habe tatsächlich eine kranke Kollegin von der Empfehlung eines österreichischen Arztes erzählt, nach China zu fahren – denn dort könne sie in einer Woche ein Organ transplantiert bekommen! Die Kollegin hatte aber dies abgelehnt, als sie ihr von dem Buch und den erwiesenen Fakten berichtete. Eine Praktizierende antwortete dieser Dame, dass bereits in mehreren Ländern auf der Welt Organtourismus strafbar ist.