Seit über 24 Jahre werden Praktizierende der friedlichen Meditationspraxis auf systematische und grausame Weise vom kommunistischen Regime Chinas verfolgt.
Lebin Ding, dessen Eltern seit Mai diesen Jahres ohne Rechtsgrundlage festgenommen wurden, wird ebenso in Wien sein und über die Verfolgung seiner Eltern sprechen. Am 3. und 4. August steht er für Interviews zur Verfügung. Mehr Details zum Fall von Lebin Ding's Eltern finden Sie weiter unten.
Zur Veranstaltungsreihe mit Parade
Am Freitag den 4. August wird die "European Tian Guo Marching Band" eine Parade mit verschiedenen Themenabschnitten durch Wiens Innenstadt anführen. Die Parade startet um 14:30 vom Wiener Stephansplatz. Die Themenabschnitte geben den Zuschauern einen umfassenden Einblick über was ist Falun Dafa, der Schönheit der chinesischen Kultur mit chinesischem Drachen bis hin zur grausamen Verfolgung durchs kommunistische Regime mit einer Folter- und Organraubnachstellung. Zudem werden Damen in weißer Kleidung den Opfern der Verfolgung gedenken.
Die „European Tian Guo Marching Band“ bringt Menschen aus mehr als zehn europäischen Ländern und verschiedenen Gesellschaftsschichten zusammen. Was die Musikerinnen und Musiker vereint ist nicht nur die Liebe zur Musik, sondern auch das Hochhalten der Werte "Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht": mit ihrer Musik möchten sie den Zuschauern die Schönheit von Falun Dafa vermitteln und sich für ein Ende der Verfolgung einsetzen.
Programmpunkte:
Freitag, 4. August 2023
10:00 bis 20:00 Uhr: Kundgebung am Wiener Stephansplatz
14:00 Uhr Ansprachen
14:30 Start der Parade mit Start- und Endpunkt Wiener Stephansplatz
Samstag, 5. August 2023
18:30 bis 20:30 Uhr Kundgebung mit statischem Spielen der Tian Guo Marchingband am Herbert-von-Karajan Platz
Mehr Information über den Fall von Lebin Ding's Eltern
Nur wegen des Glaubens an Falun Gong (auch „Falun Dafa“ genannt) wurde der Vater von Herr Lebin Ding, Herr Yuande Ding, am frühen Vormittag des 12. Mai 2023 zusammen mit seiner Mutter Ruimei Ma, zuhause von einem dutzend chinesischer Polizisten ohne Rechtsgrundlage festgenommen. Daraufhin waren sie spurlos verschwunden.
Die rechtswidrige Festnahme der Eltern von Herrn Lebin Ding begann bereits am frühen Morgen, als Zivilpolizei sie gewaltsam von ihrem Teeanbaufeld entführte.
Am 14. Juni besuchten unerwartet zwei Sicherheitspolizisten der Stadt Rizhao seine Mutter bei sich zu Hause in China. Verärgert sagten sie seiner Mutter, dass sein Vater wegen der Rettungsaktion im Ausland, einschließlich der Protestbriefe an die Parteisekretärin des Parteikomitees der Stadt Rizhao, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden wird. Am 13. Juni war sein Vater in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Rizhao verlegt worden. All dies geschah ohne Rechtsgrundlage.
Am 20. Juli 2023, dem 24. Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong, wurde seinem Vater einen Haftbefehl von der Polizeidienststelle des Donggang-Bezirks der Stadt Rizhao angeordnet. Die Staatsanwaltschaft des Donggang-Bezirks beabsichtigt, nun ihn trotz fehlender Rechtsgrundlage anzuklagen.
Aufgrund des zügigen Einsatzes durch zahlreiche Telefonate von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der in New York ansässigen NGO The World Organisation to Investigate the Persecution of Falun Gong (WOIPFG), die chinesische lokale Behörden zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung des chinesischen Ehepaars auffordern, und Protestbriefe der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) jeweils an den chinesischen Botschafter in Deutschland, an das chinesische Außenministerium sowie an die Parteisekretäre der Provinz Shandong und der Stadt Rizhao, wurde Frau Ruimei Ma am 24. Mai nach Hause entlassen.
Zur Rettungsaktion gehören auch die Briefmarathon-Aktion und Postkartenaktion des Österreichischen Falun Dafa Vereins und des Österreichischen Falun Dafa Informationszentrums. Die Protestbriefe und Postkarten werden dem chinesischen Botschafter in Deutschland und der Parteisekretärin des Parteikomitees der Stadt Rizhao zugestellt. Mit der Aktion wird die chinesische Regierung dazu aufgefordert, den Vater von Herrn Lebin Ding sofort und bedingungslos freizulassen, die Verfolgung seiner Eltern zu beenden und ihnen Reisedokumente (Passport) zur Ausreise nach Deutschland zu ihrem Sohn zu erteilen.
„Jede einzelne Unterschrift und jeder einzelner Protestbrief an den chinesischen Botschafter und die chinesischen Behörden kann sehr viel bewirken, denn die chinesische Regierung hat große Angst vor der Bekanntmachung von ihren Übeltaten im Ausland.“ So Lebin Ding, "Die gutherzigen europäischen Bürger, die die Briefe zur Rettung meiner Eltern vor der Verfolgung unterzeichnet haben, ermutigen mich, stark zu bleiben und den Kampf bis zur Beendigung aller Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die die KPCh begeht, fortzusetzen", sagte Lebin.
Darüber hinaus haben sich bisher einige Abgeordnete des Deutschen Bundestages, des EU-Parlaments, Berliner Abgeordnetenhauses mit einem Protestbrief für seine Eltern eingesetzt. An die Aktion schlossen sich noch einige Abgeordnete aus der Belgischen Abgeordnetenkammer und dem Abgeordnetenhaus des Parlaments der Tschechischen Republik an.
Eine große Aufmerksamkeit im Ausland wird seinen Eltern einen starken Schutz geben. Das lässt sich durch die vorzeitige Entlassung ihrer Mutter im Juli 2013 bestätigen.
Über die unrechtmäßige Verfolgung an seinen Eltern in China kann man sich ebenfalls anhand eines Artikels mit dem Titel [„Help Free My Parents”: The Story of Ding Lebin(https://bitterwinter.org/target-falun-gong-3-help-free-my-parents-the-story-of-ding-lebin/)“.
Aufgrund der über 24 Jahre lang andauernden Verfolgung von Falun Gong kann Herr Ding seit fast 11 Jahren nicht mehr persönlich mit seinen Eltern zusammentreffen. Als die Verfolgung von Falun Gong am 20. Juli 1999 begann, war er nur 11 Jahre alt. Was seine Familie während der brutalen Verfolgung erlebte, spiegelt jedoch nicht mal ein kleines Stück der Spitze des Eisberges wieder.
Die chinesische Regierung hat Foltermethoden, die seit über 24 Jahren an Falun-Gong-Praktizierenden angewendet worden sind, mittlerweile an Uiguren, Tibetern, Menschenrechtsanwälten, Bürgerrechtler, Andersdenkende eingesetzt.
Darüber hinaus versucht die Kommunistische Partei Chinas, Menschenrechtsverletzungen nach Ausland dadurch auszuweiten, dass die das kommunistische Regime sogenannte Übersee-Polizeistationen eingerichtet haben. Folgende Zitate aus dem Bericht „Wir finden euch alle“ - Wie China in Deutschland illegal Dissidenten jagt“ stellen sich eine ernsthafte Lage dar.
„Wer in einem China-Restaurant Mittag isst, kann, ohne es zu wissen, in einer chinesischen Behörde gelandet sein: in einer illegalen chinesischen Polizeistation. Weltweit soll es 102 solcher Übersee-Polizeistationen geben, in 53 Ländern, hat die Menschenrechtsorganisation Safeguard Defenders in inzwischen mehreren Berichten herausgefunden.“
„Richtige Polizisten arbeiten nicht in diesen Übersee-Polizeistationen, sondern es sind meist Menschen aus der chinesischen Gesellschaft, die teilweise die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Sie sind mit der chinesischen Botschaft in Kontakt, Chinas Sicherheitsbehörden vertrauen ihnen. Laut der Süddeutschen Zeitung sollen die "Polizisten" auch teils mit dem chinesischen Geheimdienst in Verbindung stehen.“
„Außerdem spioniert die Übersee-Polizei Regimekritiker aus und setzt sie unter Druck. "Weil wir das von anderen Organisationsformaten auch kennen, ist es nicht abwegig, davon auszugehen, dass teilweise über Aktivitäten in der Community Bericht erstattet wird, dass ein gewisser Grad an gegenseitiger Überwachung stattfindet und Informationen weitergeleitet werden an staatliche Behörden"
„Die USA greifen anscheinend strenger durch: In Chinatown in New York ist Mitte April eine solche Auslands-Polizeistation geschlossen worden. Die Polizei hatte zwei Männer festgenommen, die dort Regierungskritiker überwacht und eingeschüchtert haben sollen, und zwar für einen lokalen Ableger des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit.“
Wie China in Deutschland illegal Dissidenten jagt
Für weitere Infos kontaktieren Sie bitte:
Roswitha Wang-Moritz, E-Mail: roswitha.wang-moritz@fldf.eu
Hintergrund:
Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle chinesische Meditationsform. Sie beinhaltet fünf körperliche Übungen, die gemeinsam mit der tiefen Lehre von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zur körperlichen Gesundheit und seelischen Zufriedenheit beitragen. Wegen dieser wirkungsvollen Effekte erfreute sich Falun Dafa in China sehr schnell großer Beliebtheit. In nur 7 Jahren wuchs die Anzahl der Praktizierenden auf ca. 100 Mio. Diese Anzahl erschien dem damaligen Staatschef, Jiang Zemin, zu groß, somit wurde Falun Gong 1999 verboten. Eine Propagandawelle der Lügen und Verleumdungen begann. Viele unschuldige Menschen wurden inhaftiert, gefoltert, getötet und ihrer Organe beraubt. 4974 verifizierte Fälle von Todesopfern beklagen wir seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China. Die Dunkelziffer ist laut Menschenrechtsorganisationen weit höher.