Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Exklusivinterview in Bulgarien: Arzt spricht über die Verbrechen des Organraubs in China

Die Reporterin Kremena Krumova führte für die bulgarische Nachrichtenagentur Novetika im April 2024 ein Sonderinterview mit Dr. Torsten Trey. Dr. Trey ist Geschäftsführer der in Washington ansässigen Nichtregierungsorganisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH). Es folgen Auszüge aus dem Artikel, der am 25. April veröffentlicht wurde.

Das Datum, 25. April 2024, markiert den 25. Jahrestag des ersten friedlichen Protests von Falun-Dafa-Praktizierenden. Falun Dafa war in den 1990er Jahren die am weitesten verbreitete soziale Bewegung in China und ist es auch heute – die größte Gruppe von Menschen, die einer systematischen Verfolgung und Folter, einschließlich Mord wegen Organen ausgesetzt ist.

25 Jahre später – geht der sogenannte Organraub an Falun Gong weiter? Wer sind die nächsten Opfer dieses neuen Völkermords? Und wer löst China bei dieser unethischen Tätigkeit ab?

Diese äußerst wichtigen Fragen haben wir mit Dr. Torsten Trey besprochen.

Sonderinterview der bulgarischen Nachrichtenagentur „Novetika“ (Reporterin Kremena Krumova ) mit Dr. Torsten Trey, Geschäftsführer der in Washington ansässigen NGO Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH) (Netzwerk-Screenshot)
Sonderinterview der bulgarischen Nachrichtenagentur „Novetika“ (Reporterin Kremena Krumova ) mit Dr. Torsten Trey, Geschäftsführer der in Washington ansässigen NGO Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH) (Netzwerk-Screenshot)

Novetika: Werden Falun-Gong-Praktizierende in China immer noch wegen ihrer Organe getötet?

Dr. Torsten Trey: Verschiedene Indikatoren weisen darauf hin, dass der Organraub an Falun- Dafa-Praktizierenden immer noch andauert.

Am 25. April 1999 ereignete sich der friedliche Appell des 25. April Zhongnanhai – die Falle, bei dem eine falsche Berichterstattung über Falun Gong1 als ein Mittel benutzt wurde, um die äußerst beliebte Meditationspraxis abzuschaffen.

Dies hat seit Juli 1999 zur Ächtung und zum Verbot von Falun Gong geführt. Die Popularität von Falun Gong beim chinesischen Volk war bemerkenswert. Etwa 100 Millionen Chinesen praktizierten dieses Qigong der Buddha-Schule. Oberflächlich betrachtet löste es den Neid der kommunistischen Führer aus, da die KPCh nur etwa 60 Millionen Mitglieder hatte. Aber der wahre Grund für das Verbot und die anschließende Verfolgung war wahrscheinlich der Inhalt der Falun-Gong-Praxis.

Während Falun Gong der Wahrheit folgt, war die KPCh in Lügen, Fake-News-Propaganda und falsche Berichterstattung verstrickt.

Während die buddhistische Qigong-Gruppe nach dem Prinzip der Barmherzigkeit lebt, predigt die kommunistische Führung Gewalt und Brutalität, um ihre Revolution zum Sieg zu führen.

Und während die Praxis zur Selbstverbesserung die Prinzipien Toleranz und Nachsicht würdigt, duldet das Einparteienregime keine andere Meinung als seine eigene.

Die chinesische Regierung ist betrügerisch, sie fördert gewalttätigen Klassenkampf und ist gegenüber jeder abweichenden Meinung absolut intolerant.

So wurde Falun Gong zum Feind der KPCh erklärt. Um beim chinesischen Volk keine Zweifel an der KPCh aufkommen zu lassen, hatte die Führung beschlossen, Falun Gong vollständig zum Schweigen zu bringen. Der Organraub war die letzte Lösung der KPCh, um Falun Gong unter dem Deckmantel einer medizinischen Maßnahme auszurotten.

Zwangsorganentnahme lässt sich viel leichter vertuschen als Massenhinrichtungen.

Novetika: Gibt es Zeugen der erzwungenen Organentnahme?

Dr. Torsten Trey: Es gibt viele Falun-Gong-Praktizierende, die zu diesem Thema ausgesagt haben. Die Zeugenaussagen spiegeln unterschiedliche Ebenen der Erfahrungen wider.

Einige wurden gezwungen, sich in der Haft Blut abnehmen zu lassen, oder sie wurden medizinisch untersucht. Andere gaben an, dass sie von Wärtern bedroht wurden, sie würden ihnen die Organe entnehmen. Andere wurden tatsächlich in einem Kittel auf einem Krankenhausbett in den Operationssaal geschoben, aber dann wurde der Eingriff wegen der internationalen Aufmerksamkeit für das Spenderopfer abgebrochen.

Vor 2006 wurden einige dieser Zeugen wirklich operiert. Aber wegen ihres Hungerstreiks waren die Organe zu klein und nicht transplantationsfähig. Die Operation wurde abgebrochen und sie überlebten, nur eine Narbe blieb zurück.

Novetika: Viele halten die Anschuldigungen über die Zwangsentnahme von Organen für absurd.

Dr. Torsten Trey: Erzwungene Organentnahme ist etwas anderes als Organhandel. Bei letzterem handelt es sich eher um eine kommerzielle Vereinbarung.

Bei der erzwungenen Organentnahme werden die Opfer kurz vor oder während der Organentnahme getötet; es gibt keine Einwilligung; der Zweck der Tötung ist die Organentnahme; damit die erzwungene Organentnahme ein industrielles Ausmaß annimmt, kann sie nur stattfinden, wenn der Staat sie gutheißt und verhindert, dass Untersuchungen angestellt werden.

Wir haben festgestellt, dass die erzwungene Organentnahme als staatlich geförderter Transplantationsmissbrauch nur in China vorkommt. Erzwungene Organentnahme ist eine missbräuchliche Praxis, bei der Organe auf schnellem Wege und in unbegrenzter Menge zur Verfügung gestellt werden.

Die erzwungene Organentnahme hat in der Transplantationsmedizin ein Geschäftsmodell geschaffen, das die altruistische Organspende in den Schatten stellt. Die Patienten wollen Organtransplantationen innerhalb von zwei Wochen, nicht von fünf Jahren. Dies ist ein verheerender Schlag für die Ärzteschaft, denn die Medizin ist dabei, ihre ethische Position und ihren ärztlichen Eid zu verlieren. Es ist eine medizinische Absurdität, einen Menschen zu töten, um einen anderen Menschen mit den Organen des ersten Menschen zu behandeln.

Novetika: Wie reagiert die UNO auf die Zwangsentnahme von Organen?

Dr. Torsten Trey: Wir haben vor kurzem einen offenen Brief an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte (UNHRC) während der universellen periodischen Überprüfung Chinas eingereicht. Die Kampagne war ein großer Erfolg. Sie hat es uns ermöglicht, Millionen von Menschen zu erreichen und sie über die Menschenrechtsverletzungen in China und die erzwungene Organentnahme zu informieren. Wir müssen die Menschen darüber aufklären.

Aber was die Reaktionen des UNHRC angeht, haben wir nicht viel erreicht. Wir brauchen jeden Bürger und jede Regierung, um auf die erzwungene Organentnahme hinzuweisen.

Novetika: DAFOH wurde für den Friedensnobelpreis nominiert?

Dr. Torsten Trey: Ja, DAFOH ist dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert worden – 2016, 2017 und 2024.

Die Nominierung ist ein wichtiger Schritt für die Aufarbeitung dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Als wir 2006 mit unserer Arbeit begannen, war fast niemandem die erzwungene Organentnahme bekannt, noch konnte sie jemand auch nur erahnen oder beschreiben, ja der Begriff „erzwungene Organentnahme“ existierte noch nicht einmal. Es war unsere gemeinnützige Organisation, die diesen Begriff geprägt hat, der nun weltweit zur Beschreibung dieses Transplantationsmissbrauchs verwendet wird.

Zwischen 2012 und 2018 hat DAFOH eine globale Petition an den UNHRC organisiert und wir haben mehr als drei Millionen Unterschriften gesammelt. Dies zeigt, dass es in der Bevölkerung ein großes Interesse daran gibt, mehr über die erzwungene Organentnahme zu erfahren und sie zu beenden. Die dritte Nominierung für den Friedensnobelpreis 2024 ist ein weiteres Zeichen für das weltweite Interesse an diesem Thema.

In den letzten 17 Jahren hat DAFOH sowohl die medizinische Gemeinschaft als auch die Öffentlichkeit mit objektiven Erkenntnissen über erzwungene Organentnahme versorgt. Immer mehr Menschen wachen auf und begreifen diese Gräueltat. Wir sind dankbar, dass DAFOH bei diesem Aufklärungsprozess eine Rolle gespielt hat. Aber solange die Zwangsentnahme von Organen nicht beendet ist, können wir uns nicht ausruhen.

Einigen Schätzungen zufolge wird alle 15–30 Minuten ein unschuldiges Opfer, ein Falun-Gong-Praktizierender, ein Uigure oder jemand anderes wegen der Organe getötet.

Während dieses Interviews wurden also möglicherweise ein oder zwei Menschen wegen ihrer Organe getötet. Das muss aufhören. Die Welt muss China dazu auffordern, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden. In der Zwischenzeit bitte ich alle, sich mehr über Falun Gong zu informieren. Lernen Sie die Praxis von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kennen. Warum? Wenn nämlich die Menschen anfangen, etwas über Falun Gong zu erfahren, wird der Zweck, Falun Gong zum Schweigen zu bringen, vereitelt, und das kann dazu beitragen, die Zwangsentnahme von Organen zu stoppen.

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

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