Zhao Ming, ein ehemaliger Student des Trinity Collegs in Dublin, wurde während eines Besuches bei seinen Eltern zu Weihnachten 2000 verhaftet, für 22 Monate eingesperrt und unvorstellbar grausam gefoltert. So wurde er beispielsweise zwangsernährt oder von sechs Polizisten gleichzeitig mit Elektroschocks misshandelt um ihn zum Aufgeben von Falun Gong zu zwingen. Während seines Besuchs der Aktivitäten in Wien haben wir ihn besucht und interviewt.
Frage: Wenn Sie sehen welche Aktivitäten Falun Dafa Praktizierende veranstalten, wie zum Beispiel, Lichterketten vor den Chinesischen Botschaften, Pressekonferenzen, Festzüge und Paraden etc. um die Verfolgung von Falun Gong ans Licht zu bringen, was denken Sie darüber?
Zhao Ming: Diese Aktivitäten in verschiedensten Ländern sind sehr wichtig. In China haben wir nicht die Freiheit so etwas zu tun. Ich habe das Gefühl, dass das Bewusstseinslevel in Bezug auf den Völkermord an Falun Gong, noch immer zu gering ist. 1989 beim Massaker in Peking während der Studentendemonstrationen am Platz des Himmlischen Friedens, brachte das Chinesische Regime Panzer auf die Straße. Die Brutalität und Gewalt war für die Weltöffentlichkeit offensichtlich. Doch heute bezüglich des Völkermordes an Falun Gong ist es besonders schlimm, dass Menschen in Arbeitslagern und Gefängnissen getötet werden, währenddessen Lügen verbreitet werden, um dieses Gräuel zu verdecken, was die Internationale Gemeinschaft sehr starr und taub gemacht hat. Viele westliche Regierungen sind stumm geblieben.
Frage: Wenn Sie auf die Vergangenheit zurückblicken, fühlen Sie Hass gegenüber der chinesischen Polizei, die Sie gefoltert hat?
Zhao Ming: Nein, so fühle ich nicht in meinem Herzen. Mein Hass richtet sich nicht gegen die chinesische Polizei. Ich hätte mir nie erwartet als ein "Landesfeind" angesehen zu werden, aber die Propaganda schürt solchen Hass - von einem Teil der Bevölkerung gegen den anderen Teil - das ist das allerschlimmste. Viele Leute fragen mich warum die chinesische Regierung uns verfolgt. In Wirklichkeit haben sie das in der Geschichte immer getan, was der totalen Kontrolle der Gehirne der Menschen gleichkommt. Nur so kann sich das Regime sicher fühlen.
Frage: Meinen Sie seit der Chinesischen Kulturrevolution oder vorher?
Zhao Ming: Seit 1949, seit der Gründung des chinesischen kommunistischen Regimes (der Volksrepublik China). Als ich im Arbeitslager war, wusste die Polizei sehr wohl, dass Falun Dafa Praktizierende gute Menschen sind, gut gebildet und freundlich. Sie bewunderten uns, doch sie verfolgten uns trotzdem.
Das chinesische Bildungssystem hat die Menschenrechte zu einem Geheimnis gemacht. Nachdem ich aus dem Arbeitslager entlassen wurde und in die freie Welt zurückkehrte, war ich schockiert herauszufinden, dass die UNO Menschenrechtskonvention bereits 1948 beschlossen wurde! Das war in China ein Geheimnis! Wir Chinesen wurden nie informiert dass wir all diese Rechte hatten! Das kommunistische Regime sagt den Chinesen, dass jede Regierung der Welt ihre politische Macht auf dieselbe Art und Weise bewahrt, wie China. Deshalb entschuldigen die chinesischen Bürger alle Menschenrechtsverletzungen des Regimes.
Frage: Glauben Sie, dass die Falun Dafa Aktivitäten hier in Wien Wirkung zeigen werden?
Zhao Ming: Wenn irgendwo ein regionaler Krieg stattfindet, fokussiert sich die ganze Welt darauf. Es ist schon traurig, wenn hundert Millionen Menschen in China leiden, wenn wir der Verfolgung in einer friedvollen Art und Weise widerstehen, zeigt die Weltöffentlichkeit nicht gerade viel Interesse und Unterstützung. Die Menschen können nicht immer die Lektionen erst lernen, nachdem es zu spät ist, die falschen Dinge zu vermeiden. Die Menschen können nicht warten bis ein Massaker passiert. Diese Verfolgung, die in China passiert und unsere friedliche Kampagne sollten gerade jetzt das Highlight in der Welt sein.