Am 25. April 1999 sind etwa 10.000 Falun Gong Praktizierende zum Zentralpetitionsbüro in Peking gegangen, um eine Petition einzureichen. Es wurde von der Weltöffentlichkeit als ein großer Fortschritt in Bezug auf Respekt auf Demokratie und Menschenrechte in China gesehen. Allerdings, etwa 3 Monate später, begann eine beispiellose Verfolgung der Falun Gong Praktizierenden in China.
Was war damals passiert?
Als Falun Gong im Jahr 1992 öffentlich vorgestellt wurde, erfreute es sich sofort großer Beliebtheit, nicht nur wegen dem guten gesundheitlichen Effekt, sondern auch wegen der ethischen Werte, die Falun Gong lehrt und die in der Tausende Jahre alten chinesischen Kultur tief verwurzelt sind. Es sind die Werte, die von der Gesellschaft in China während der modernen Zeit sehr vermisst wurden. Während immer mehr chinesische KP-Mitglieder und Funktionäre auch angefangen hatten Falun Gong zu praktizieren, waren einige Partei-Funktionäre, wie der damalige Partei-Chef Jiang Zemin, sehr neidisch auf die Beliebtheit von Falun Gong. So kam es während der Jahre immer wieder zu Vorfällen, bei denen Falun Gong Praktizierende von Behörden unrecht behandelt wurden.
Am 23. April 1999 wurde in einer Zeitschrift in der Stadt Tianjin ein Artikel veröffentlicht, welcher Falun Gong verleumdet und behauptet, dass Qigong wie Falun Gong nicht gut für Partei wären. Der Artikel hat wie eine Bombe in das kommunistische China eingeschlagen, aus bitteren Erfahrungen wussten alle Chinesen, dass das ein Anfang einer Verfolgung bedeuten könnte. So gingen viele Praktizierende zum Verlag der Zeitung und dem Petitionsbüro in Tianjin, um die Tatsachen klarzustellen. Allerdings wurden Praktizierende dort von der Polizei geschlagen und gefangen genommen. Den Praktizierenden wurde mitgeteilt, dass, wenn man das Problem lösen möchte, sollte man sich an die Zentralstelle wenden. Die Vorfälle sprachen sich bald in der Bevölkerung herum. So gingen viele Praktizierende am 25. April zum Zentralpetitionsbüro in Peking um über die Vorfälle zu berichten. Als der damalige chinesische Premier die Praktizierenden empfangen und über die Vorfälle erfahren hatte, ließ er die gefangenen Praktizierenden in Tianjin sofort frei und versicherte, dass die Regierung nicht feindlich gegenüber Falun Gong sei.
Allerdings als Jiang Zemin über die Petition und die Entscheidung vom Premier erfahren hatte, war er neidisch. Ähnlich wie Mao vor der Kulturrevolution hat er über Nacht einen Brief verfasst und an alle Parteifunktionäre verteilen lassen, in welchem steht, dass hinter Falun Gong westliche feindliche Kräfte stehen müssten. Etwa drei Monate später hat die bis heute andauernde Verfolgung angefangen. Der Glaube der Praktizierenden, die zum Petitionsbüro gingen, an die chinesische Regierung, wurde missbraucht, und gewissenlos zur Verfolgung benutzt.
6 Jahre später...
Heute arbeiten viele internationale Juristen an den Fällen der Verfolgung an Falun Gong Praktizierenden. Viele von ihnen, wie auch Henry Beauthier, Kläger-Anwalt gegen Pinochet, sind der Meinung, dass diese Verfolgung ein Völkermord ist. Auch das EU-Parlament kritisiert die Unterdrückung von Falun Gong in einer Resolution vom Februar 2005.