Wie Song Ruiji wurde auch Herr Zhang Keming in der Nacht seiner Festnahme gefoltert. Zwei Tage später brachte man ihn in ein Internierungslager, wo er 15 Tage lang festgehalten wurde. Am 29. Dezember nahm die Polizei ihn gemeinsam mit seiner Frau erneut fest. Er trat während der Gefangenschaft 40 Tage lang in einen Hungerstreik. Die Aufseher drängten andere Gefangene oft dazu, ihn zu schlagen. Zhang magerte schnell ab. Trotz seiner schwachen Gesundheit wurde er zu zwei Jahren Zwangsarbeit gezwungen.
Herr Zhang wurde zwei Jahre lang im Arbeitslager Changlinzi eingesperrt. Er erlitt dort schreckliche Quälereien. Die Aufseher gaben ihm Elektroschocks an seinen sensiblen Teilen und hielten ihn oft für lange Zeit vom Schlafen ab. Er wurde außerdem ständig geschlagen. Schließlich war sein Körper ganz mit Krätze bedeckt und seine Haut eiterte. Die Aufseher gaben ihm sogar Spritzen mit unbekannten Drogen. Ab September 2002 verstärkten die Aufseher ihre Folterungen von Praktizierenden in der Hoffnung, die Anzahl der Reformierten zu erhöhen.
Am 9. November 2003, nicht lange nach Herrn Zhang Kemings Entlassung, gingen Zheng Jun, Liu Guochang und mehr als zehn Polizisten zu ihm nach Hause. Sie versuchten dreimal, seine Tür zu öffnen. Herr Zhang weigerte sich aber standhaft, ihnen zu gehorchen. Zuletzt erkletterten sie die Wand und brachen in sein Haus ein. Sie stellten sein Haus auf den Kopf und nahmen ihn und seine Frau in Gewahrsam. Das Paar war 15 Tage lang eingesperrt.
Die unaufhörliche Verfolgung und Belästigung von Zhang und seiner Familie verursachte ihnen einen enormen Druck. Er war seit seiner Inhaftierung ständig abgemagert. Selbst nach seiner Entlassung gewann er nie sein Normalgewicht zurück. Er starb am 26. März 2006. Vor seinem Tode hatte er Ödeme am ganzen Körper und hustete und spuckte immer Blut. Man vermutet, dass die unbekannten Drogen, die ihm gespritzt wurden, die Ursache dieser Erscheinungen waren.