Im Rahmen der 24. Globalen Konferenz des UN-Menschenrechtsrates im September in Genf kam es zu einer hitzigen Auseinandersetzung. Auslöser war die Rede des Vertreters von „Falun Gong Human Rights“, Chen Shizhong. Als Chen auf den vermuteten Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China zu sprechen kam, schnitten ihm offizielle Vertreter Chinas das Wort ab.
Sie verlangten vom Menschenrechtsrat die Überprüfung von Chens Person – eine bekannte Vorgehensweise, um die Redezeit eines Vortragenden zu beschränken.
Die Vertreter Italiens, der USA und Englands protestierten gegen das Verhalten der Vertreter des kommunistischen Regimes. Danach verkündete der Rat, dass an der Identität Chens kein Zweifel bestünde und er konnte seine Rede fortsetzen.
Der in den USA lebende Chen Shizhong war zu dem Symposium eingeladen worden, um eine Rede über die Verfolgung der Meditationspraxis Falun Gong in China zu halten.
Emotionale Reaktionen der Zuhörerschaft
Nach knapp zwei Minuten wurde er jedoch wieder durch die China-Gesandten unterbrochen, die vom Rat abermals die Überprüfung seiner Personalien forderten. Chens Rede hätte mit dem Thema des Symposiums nichts zu tun und sein Vortrag solle abgebrochen werden.
Unter den Zuhöreren gab es einen kleinen Tumult, in dem sich_ mehrere internationale Vertreter für Chen aussprachen. Die Generalsekretärin des UN-Menschenrechtsrats beendete das Durcheinander mit den Worten: „Wir haben Briefe, die beweisen, dass der Redner mit der Rede beauftragt ist.“ An seiner Identität bestünde keinerlei Zweifel. Der Vertreter der_ Tschechischen Republik sagte: „Ich danke der Sekretärin des Kongresses für die vollständige Erklärung. (…) Sie haben seine Rede zur beliebtesten Rede gemacht!“_ Dafür gab es leidenschaftlichen Applaus der Zuhörer.
Julia Wikström