Europa ist sich einig: Der Organraub in China muss sofort gestoppt werden. Am 12. Dezember verabschiedete das Europäische Parlament in Straßburg eine Eil-Resolution, um das chinesische kommunistische Regime zur sofortigen Beendigung seines Massen-Organraubs an lebenden Menschen aufzufordern.
Mit absoluter Mehrheit hat das Europaparlament die Resolution verabschiedet, mit der die EU das chinesische Regime drängt, „die Praxis von Organraub an Gewissensgefangenen und Mitgliedern religöser und ethnischer Minderheiten sofort zu beenden“. Die Erklärung der chinesischen Regierung, „diese Praxis bis 2015 abzuschaffen“, sei nicht akzeptabel.
Freilassung aller politischen Häftlinge gefordert
Die Resolution „drückt tiefe Besorgnis aus über die anhaltenden und glaubwürdigen Berichte zu systematischen und staatlich sanktionierten Organentnahmen bei andersdenkenden Gewissensgefangenen in der Volksrepublik China, einschließlich einer großen Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden, (...), ebenso anderer religiöser und ethnischer Minderheiten."
Die Resolution benennt nicht nur Ausübende der Meditationspraxis Falun Gong als Organraub-Opfer, die seit 1999 in China flächendeckender Verfolgung unterliegen, auch Tibeter und Uighuren werden ausdrücklich genannt. Die EU fordert außerdem „die sofortige Freilassung aller Gewissensgefangenen in China, einschließlich der Falun Gong-Praktizierenden“.
EU will Aufmerksamkeit wecken
Ihre Mitgliedstaaten fordert die EU nun „dazu auf, den Organraub in China zu thematisieren“. Es wird „empfohlen, dass die Union und ihre Mitgliedsstaaten den Transplantationsmissbrauch in China öffentlich verurteilen“. Nach China reisende EU-Bürger sollen darauf aufmerksam gemacht werden. Auch fordert das Parlament eine „umfangreiche und transparente Untersuchung der Transplantationspraxis in China durch die EU und Gerichtsverfahren gegen diejenigen, die in eine solch unmoralische Praxis involviert waren.“
Die Resolution war von 56 Mitgliedern des Europäischen Parlamentes aus vier Parteien initiiert worden: Christ-Demokraten, Liberale, Konservative und Grüne. Die Abstimmung fand nach einer 40-minütigen Debatte statt.
Dazu Man-Yan Ng, Vorstandsmitglied des Deutschen Falun Dafa Vereins: „Dies ist von historischer Tragweite; das Europäische Parlament hat bei diesem wichtigen Thema unserer Zeit die Führung übernommen. Viele nationale Parlamente in Europa sind im Begriff, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.”
Forderung nach einer internationalen einheitlichen Gesetzgebung zur Bekämpfung des Organraubs
Eine einheitliche Gesetzgebung für Europa zur Bekämpfung des illegalen Handels mit menschlichen Organen, dies fordert der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas in seinem Artikel zum Diskurs Menschenrechte für die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). (Titel: „Der Kampf gegen missbräuchliche 0rgantransplantationen", 3/2013) Durch den Erlass entsprechender Gesetze soll der 0rganraub unterbunden werden.
Matas fordert diese internationalen Übereinkommen vor dem Hintergrund eines weltweiten Organtransplantationstourismus mit Organen, die den Opfern aus Profitgründen gewaltsam und gegen ihren Willen entnommen werden.
Julia Wikström