Die Anzahl der Verhaftungen und Belästigungen von Falun Gong-Prakzizierenden in China – und das nach bereits 18 Jahren brutalster Verfolgung- ist nach wie vor enorm:
Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle im ersten Halbjahr 2017 betrug 10.869 Personen.
- Von den insgesamt 3.660 verhafteten Praktizierenden sind 1.676 nach Hause zurückgekehrt.
150 wurden verhaftet, weil sie das ehemalige chinesische Oberhaupt Jiang Zemin angeklagt hatten. Jiang Zemin hat im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet.
Von den 7.209 Schikanierten hatten 389 Strafanzeige gegen Jiang erstattet.
Bei 1.174 Praktizierenden wurden ihre Häuser ohne gültigen Durchsuchungsbefehl von der Polizei durchsucht.
Während dieser Plünderungen wurden mehr als 1.807.396 Yuan (-235.000 Euro) an Bargeld, ebenso wie Handys, Computer und andere Dinge des täglichen Bedarfs beschlagnahmt. Die schweren finanziellen Verluste haben zu Schwierigkeiten im Leben einiger Praktizierender und ihrer Familien geführt.
Die Intensivierung der Kampagne "Klopfen an Türen" trug dazu bei, dass die Zahl der Belästigungsfälle seit März deutlich zugenommen hat. Die Polizei wurde bundesweit angewiesen, die Falun Gong-Praktizierenden zu überprüfen, um "die soziale Stabilität" rund um die Termine des Nationalen Volkskongresses sicherzustellen. Obwohl der Kongress beendet ist, geht die Belästigung weiter.
Die Zahl der Belästigten stieg von Monat zu Monat an.
Die Kampagne "Klopfen an Türen" ist eine der vielen Möglichkeiten der Behörden, Praktizierende zu verfolgen. Die Behörden suchen unter dem Vorwand, den Ausweis zu überprüfen, die Praktizierenden auf.
Sie fragen die Praktizierenden, ob sie immer noch praktizieren oder ob sie eine Strafanzeige gegen Jiang eingereicht haben. Die Umsetzung dieser Praktik erfolgt in nahezu allen Provinzen.
In Anbetracht des bevorstehenden internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember, ist das eine traurige Bilanz für China.
Julia Wikström