An die 10.000 chinesische Falun Dafa-Praktizierende waren damals angereist, mit dem Anliegen, von der Regierung ihres Landes das Recht der Glaubensfreiheit zu erbitten. Ihr aufsehenerregend friedliches und ruhiges Verhalten und ihre Rücksichtnahme – kein Müll, nicht einmal der Autoverkehr wurde behindert – auch die Geduld, mit der sie den ganzen Tag lang warteten, hätten schon ausgereicht, um diesen Tag in die Geschichte eingehen zu lassen.
Er schien gut zu enden, als sich einige Regierungsmitglieder zum Gespräch bereit erklärten und auch jemand die Freilassung der ersten bereits inhaftierten Ausübenden der Meditationsschule in Aussicht stellte. Doch wurde das Zhongnanhai-Ereignis seitens der Regierung als Anschuldigung missbraucht, dass Falun Gong-Praktizierende das Regierungsgebäude umzingelt hätten. Im Anschluss daran wurden Falun-Gong-Praktizierende zu Tausenden inhaftiert, „umerzogen“, gefoltert und später auch durch Entnahme lebenswichtiger Organe getötet - bis heute.
In der Wiener Innenstadt, neben dem Stephansdom, trafen Praktizierende aus Österreich zusammen, um zur Beendigung der skrupellosen Verfolgung gutwilliger Menschen in China aufzurufen.
Andrea praktiziert seit 3 Jahren Falun Gong. Die Teilnahme an der Mahnwache war ihr vier Stunden Fahrzeit wert denn: „Es ist hier eine harmonische Atmosphäre spürbar, deshalb fahre ich gern nach Wien. Heute am Stephansplatz konnte ich gemeinsam mit vielen Praktizierenden vor den Augen zahlreicher interessierter Menschen die Übungen machen und ihnen zeigen, dass Falun Dafa gut ist. Ich habe beim Aufbau des Infostandes geholfen und mich
dann ganz auf die Übungen konzentriert. Zwischendurch konnte ich zusehen, wie andere Praktizierende mit Menschen redeten und sehr gut erklärten, worum es uns hier geht. Mit den Übungen kann ich mir selbst helfen: Meine Stimmung wird leichter, die Gedanken werden ruhiger und friedvoller. Schritt für Schritt erkenne ich immer mehr die tiefe Bedeutung von
Falun Dafa.“
In Katjas Terminkalender spielen diese Aktionen für Menschenrechte in China eine bedeutende Rolle. Warum sie sich den 25.4. besonders vorgemerkt hatte: „Das ist für mich sonnenklar! Weil es so wichtig ist, diese Verfolgung aufzuzeigen! Und um auf ein Ereignis aufmerksam zu machen, das den meisten Leuten überhaupt nicht bewusst ist, das zu einer der schrecklichsten menschlichen Katastrophen dieser Erde geführt hat. Kaum ein Mensch kennt das Ereignis von Zhongnanhai! Die Wichtigkeit, auf diesen in Zukunft sicher als schrecklich bekannten historischen Moment aufmerksam zu machen, hat mich hierhergeführt.“
Renate nahm gemeinsam mit ihrer 17-jährigen Tochter teil. Unermüdlich erklärte sie jedem, der Interesse zeigte, was Falun Gong ist und wie man helfen kann, die Verfolgung in China zu beenden. Sie meinte dazu: „Da gibt es für mich keine anderen Gedanken außer: Ja, klar! Wenn ich frei habe von meiner Arbeit, ist es für mich selbstverständlich, dass ich zu diesen Aktivitäten komme - ich bin immer dankbar, dass so etwas organisiert wird.“