Zu den Chinesischen Neujahrs - Feierlichkeiten in Paris reisten auch ungefähr zehn Praktizierende aus Österreich an. Am 25. Jänner besuchten sie den großen Paradeumzug auf der Champs - Elysées, wo an diesem Tag jedoch nicht jeder Zuschauer gleich geduldet war.
Chinesische Bürger haben im eigenen Land leider nicht die Möglichkeit an objektive Information zu gelangen. Der gesamte Medienapparat wird politisch dirigiert und es gibt nahezu keine Kontaktmöglichkeit mit dem Ausland. Deshalb werden viele Chinesen ein Opfer der Propaganda. Falun Gong Praktizierende nutzen daher im freien Westen die Möglichkeit, chinesischen Touristen, und Emigranten ihre Sichtweise darzustellen. Dies geschieht mit einfachen Mitteln: Flugzetteln, Video-CD´s oder Zeitungen. Diese Informationen werden oft gerne angenommen, wie auch eine Österreicherin in Paris bemerkte: "Als ich von einem Passanten gefragt wurde, ob ich Falun Gong Praktizierende sei, und was es mit der Verfolgung in China auf sich hätte, gab ich ihm einen Folder zur Information". Auf unsere Frage warum sie das täte, meinte sie: "Um Falun Gong in das richtige Licht zu rücken, bin ich als ältere Ehefrau und Mutter von fünf Kindern, die bisher sehr glücklich war, am Herd und im Haus für ihre Familie zu sorgen, an die Öffentlichkeit getreten. Ich möchte auf die Lügen und ungerechtfertigten Repressalien aufmerksam machen, denen die Praktizierenden in China ausgesetzt sind."
Aber an diesem Tag war das in Frankreich ansonsten erlaubte, freie Verteilen von Informationsmaterialien, und auch allgemein das Auftreten Praktizierender von chinesischer Seite strengstens untersagt. "...Das beobachteten zwei Staatspolizisten in Zivil, die mich darauf aufmerksam machten, dass ich heute keine Informationen verteilen darf. Meine beiden Freundinnen und ich sollten uns besser entfernen. Die beiden Polizisten begleiteten uns zur nächsten Metrostation und versicherten uns, dass sie sehr wohl wüssten, dass Falun Gong friedlich und gut ist, aber sie haben den Auftrag und müssen ihre Pflicht tun. Sie wollten uns davor „beschützen“, von uniformierten Polizisten inhaftiert zu werden. Dadurch wurde ich klar und deutlich in meinen Rechten als europäische Bürgerin eingeschränkt."
Gabriele R. erfuhr im Gespräch mit einem Polizisten: "[...], dass sie bei der Polizei ganz schön Druck von höheren Stellen bekommen hätten und nicht nur von französischer Seite." Melanie H.: "Bis dato glaubte ich, dass ein Staatsbürger sagen kann was er für richtig findet, und dass sich ein freier Staatsbürger auch anziehen kann, was er für gut findet." An diesem Tag war in Frankreich vieles anders als gewöhnlich, denn an diesem Tag war die übermäßige Macht Chinas auch in der freien Welt deutlich spürbar.
Helga H.: "Es ist mir ein großes Anliegen, dass auch die Einwohner in China wieder die Möglichkeit zurückbekommen zu praktizieren, ohne deshalb mit Gefängnis, Folter und Tod rechnen zu müssen. Denn schließlich ist Falun Dafa aus ihrer großartigen Kultur entstanden und es kann sich auch nur positiv auswirken, nach den Werten Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu leben."