Bürger von mindestens einem Dutzend europäischer Länder - darunter auch Österreich, sowie Bürger in den USA, Kanada, Hongkong, Taiwan, Australien und Sri Lanka wurden von 6. Februar bis 8. Februar mit Massenanrufen "aufgeklärt". In den Anrufen wurde die Falun Gong diffamierende Propaganda des chinesischen Regimes gesendet. Die Betroffenen in Österreich berichteten, dass sie allein am Montag dem 7. Februar, bis zu 60 solcher Anrufe am Mobil- bzw. privaten Festnetztelefon bekommen hatten. Da die Anrufe weltweit in demselben Zeitraum und mit einer besonders hohen Intensität getätigt wurden, scheint es zu einer systematischen Aktion zu gehören und ein Teil der Verfolgungskampagne durch das chinesische Regime zu sein, um die Verfolgung auch auf die Falun Gong Praktizierenden in der freien westlichen Welt auszuweiten. Erschüttert sagte Frau Judith S., eine Betroffene aus Österreich: „Bis jetzt habe ich nur über die Verfolgung von Falun Gong in China gelesen, aber jetzt bin ich selbst davon betroffen - die Verfolgung passiert nicht nur in China. Und mit welchen Mitteln sie arbeiten - schrecklich!... Es ist unvorstellbar was hier passiert; ich frage mich was als nächstes folgt?“
Die Vorfälle in Österreich wurden bei der Polizei gemeldet. Gemeinsam mit der Unterstützung eines Anwaltes sind die Betroffenen dabei weitere juristische Schritte zu gehen. Klar ist, dass die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China schon lange ihren Schatten über die Grenze Chinas hinweg geworfen hat. Wie z.B. bei im Westen lebenden Chinesen denen die Verlängerung ihrer chinesischen Pässe verweigert wurde, nur weil sie Falun Gong praktizieren oder etwa bei westlichen Staatsbürgern, die wegen des Praktizierens von Falun Gong keine Visa für China bekamen. Aber nicht nur einzelne Personen sondern auch die demokratischen Werte der Länder wurden von der Verfolgung in China herausgefordert: z.B. wie im Jahr 2002 das damalige chinesische Staatsoberhaupt Jiang Zemin, Initiator der Verfolgung an Falun Gong, auf Staatsbesuch in Island war. Unter dem Druck von Jiang Zemin hatte die isländische Regierung kurzfristig den Falun Gong Praktizierenden die Einreise nach Island verboten. Oder der jüngste Vorfall in Frankreich Ende Jänner 2004, wo die Pariser Polizei durch das chinesische Regime dazu gebracht wurde, Zuschauer der chinesischen Neujahrsparade auf der Champs d'Elysees, welche gelbe Farben (eine Farbe, die in China oft mit Falun Gong assoziiert wird) oder Kleidung mit Falun Gong Schriftzügen trugen, verwiesen oder verhaftet hatte.
Diese Vorfälle zeigen aber vor allem die Dringlichkeit zu einer Handlung der internationalen Gemeinschaft, um gegen die Verfolgung durch das chinesische Regime vorzugehen. Im März findet wieder die jährliche UNO-Menschenrechtstagung in Genf statt. Diese bietet eine gute Möglichkeit in dieser Sache voranzuschreiten.