Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Österreichische Opfer des Telefonterrors berichten im Interview

Export der Verfolgung ins Ausland

In Österreich wissen wir von drei Personen/Familien, die Opfer des Telefonterrors wurden. Wir haben alle drei (Judith S., Franz und Gabriele R., Igor J.) zu einem Interview eingeladen:

1. In welchem Zeitraum und wie häufig bekamen Sie diese Anrufe? Wie hat das Ausmaß der Telefonate ihr Leben in dieser Zeit beeinträchtigt?

Igor J.: Die ersten Anrufe bekam ich am Sonntag, dem 6.2.2005. Es waren zwei Anrufe, aber am Montag fing das Telefon fast alle 10 Minuten an zu läuten. Ich war in der Arbeit und musste das Telefon ausschalten, damit meine Kollegen nicht gestört wurden. Als ich das Telefon nach 2-3 Stunden wieder einschaltete, hatte ich 22 Nachrichten auf meiner Sprachbox und diese war voll. Ein Kunde meiner Firma hatte sich beschwert, dass ich den ganzen Tag nicht erreichbar war und er mir auch keine Nachricht hinterlassen konnte.

Franz u. Gabi R.: Bei uns war es ähnlich. Die Anrufe dauerten bis Dienstag 16 Uhr. Unsere Oma war ziemlich aufgebracht darüber, da es schon sehr nervenaufreibend war und man nicht wusste ob es wieder so ein Anruf war oder ob sonst jemand anruft.

2. Bekamen Sie schon mal Anrufe dieser Art?

Franz u. Gabi R.: Ganz am Anfang der Verfolgung erhielten wir ein Büchlein in dem Falun Gong schlecht gemacht wird. Aber Anrufe noch keine.

Igor J.: Vor zwei Jahren bekam ich schon aggressive Drohanrufe, SMS und E-Mails. Damals habe ich es ignoriert und nur ein paar Freunden erzählt. Jetzt denke ich, dass es besser ist, sofort die Polizei und die Öffentlichkeit zu informieren. Es ist im Interesse aller Menschen, dass die Verantwortlichen für diese Vorfälle entdeckt und verurteilt werden, damit diese Verfolgung in China und im Ausland aufhört.

3. Was haben Sie gegen die Anrufe unternommen?

Judith S.: Ich habe das Handy auf lautlos gestellt und nicht mehr abgehoben. Später sah ich, dass es an die 40 Anrufe waren. Ich ging, genauso wie Igor, zur Polizei.

Igor J.: Außerdem informierte ich auch Menschenrechtsorganisationen in Österreich und rief viele Medien und einige Politiker an, weil es sich hier um eine unverschämte Verletzung der Privatsphäre und der Sicherheit von Bürgern in Österreich handelt.

Franz und Gabi R.: Wir haben die Telefonleitung für 1-2 Stunden raus gezogen. Auch wir haben es bei der Polizei angezeigt.

4. Wie reagierten offizielle Seiten darauf?

Igor J.: Am Anfang hat der Polizist das Problem nicht ernst genommen, aber als ich ihm über die verschiedenen Vorfälle und Übergriffe der chinesischen Behörden gegen Falun Gong Praktizierende in Österreich und in anderen Ländern erzählt habe, wurde der Polizist plötzlich ernst und aufmerksam und hat gemeint, dass es hier doch um eine ernsthafte Angelegenheit handelt. Er fügte hinzu, dass sich damit höhere Stellen beschäftigen müssen, weil es sich hier offensichtlich um eine organisierte systematische Belästigung und Verfolgung handelt. Alle Journalisten, die ich kontaktiert habe, haben den Vorfall ernst gefunden und haben sehr aufmerksam zugehört. Manche haben Interesse gezeigt, ein Interview zu machen, oder einen Bericht darüber zu schreiben. Ein Parlamentsabgeordneter war schockiert und sagte, dass es einfach untolerierbar ist, dass er sofort mit seinen Kollegen darüber diskutieren wird und dass hier etwas unternommen werden muss.

5. Was haben die Anrufe bei Ihnen persönlich ausgelöst?

Judith S.: Bis jetzt habe ich nur über die Verfolgung von Falun Gong in China gelesen, aber jetzt bin ich selbst davon betroffen – die Verfolgung passiert nicht nur in China. Ich konnte richtig den Hass hinter den Worten spüren; wie können die nur solche Lügen erzählen? Es ist unvorstellbar was hier passiert; ich frage mich was als nächstes folgt?

Igor J.: Ich war überrascht, dass sie wagen, so etwas zu tun. Mir ist noch klarer geworden, wie absurd und bösartig diese Verfolgung ist und dass ich auch ein Opfer dieser bin. Die chinesische Regierung verwendet kriminelle Methoden, anonyme Anrufe, Lügen und Drohungen um gegen friedliche Menschen in China und im Ausland vorzugehen.

FDN: Wir danken euch für das Interview.

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