Eine chinesische Frau hängt festgebunden an einem Galgen, den Hieben der "Polizisten" ausgesetzt, blutverschmiert und von Schmerz gezeichnet. Gleich daneben ein Mann eingesperrt in einem Käfig - sitzt da, stundenlang gebückt. Und das ganze im Herzen von Wien, am Stephansplatz.
Es ist für Passanten dieser anderen Art von Darbietung nicht immer leicht, Wahrheit von Fiktion zu unterscheiden. Bei manchen gibt es empörte Gesichter, fragende Blicke oder Unverständnis. Anti-Folterausstellungen sollen wachrütteln und darstellen wie grausam die Wirklichkeit für viele Chinesen ist, eingesperrt in einem Zwangsarbeitslager zu sein.
Um diese unmenschlichen Lebensumstände von Hunderttausenden und einen kleinen Einblick in das extreme Ausmaß der Verfolgung von Falun Gong zu zeigen, sind Falun Gong Praktizierende weltweit bemüht, in schauspielerischer Weise nur einige der übelsten Foltermethoden, die auf Praktizierende angewendet werden, aufzuzeigen.
Praktizierende werden täuschend echt mit Theaterschminke in Folteropfer verwandelt; selbst den Involvierten wird bei diesem Anblick mulmig. Gekleidet wie Gefangene in Arbeitslagern, veranschaulichen an ihnen als Polizisten verkleidete Schauspieler die brutalen Foltermethoden. Die Atmosphäre ist sehr drückend und ernst. Kein Foto, kein Bericht kann so eine lebensechte Darstellung ersetzen. Das volle Ausmaß, um wie viel grausamer die Wirklichkeit für Falun Gong Praktizierende in China sein muss, bleibt in den Köpfen der Zuseher ein Rätsel.
Aber man kann das Leid spüren.
Menschen erkennen Ungerechtigkeiten oft erst, wenn sie ihnen deutlich vor Augen geführt werden. Übersättigt von täglichen Kriegs- und Todesmeldungen gehen noch immer viele Menschen einfach vorbei. Angewidert, peinlich berührt oder einfach nur ignorant. Es kann viele Gründe haben wieso sich manche denken mögen: "Was geht mich das an?" Zu jenen kann man nur sagen, dass es diese Verfolgung nicht geben würde, wenn wir sie mit unserem Nichtstun nicht auch noch decken würden.
Nach internationalem und chinesischem Recht ist Folter ein schweres Verbrechen und diejenigen, die dagegen verstoßen, müssen bestraft werden. Chinas ehemaliger Staatschef Jiang Zemin und seine Komplizen haben diese Gesetze verletzt und ihren Landsleuten schweres Leid und Tod gebracht. Doch wie alle anderen Verbrecher bestreiten sie ihre Schuld.
Es ist für die Praktizierenden sichtlich ein großes Anliegen, mit Infoständen dieser Art, noch mehr Menschen auf diese grausame Verfolgung aufmerksam zu machen.
Wir bemühen uns in Österreich monatlich eine Anti-Folterausstellung zu machen. In manchen Städten Deutschlands werden diese sogar wöchentlich veranstaltet.