Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Wien: Interview mit Dr. Chu-Cheng Ming (Professor für Politikwissenschaften)

Berater des taiwanesischen Außenministeriums bei einer Pressekonferenz in Wien

Dr. Chu-Cheng Ming in Wien
Dr. Chu-Cheng Ming in Wien

Frage: Wie empfinden Sie die Entwicklung, nun speziell nach sechs Jahren der Verfolgung von Falun Gong?

CM: Ich kann nicht sagen, dass sie schlimmer geworden wäre, aber auch nicht geringer, das ist sicher. Meinen Informationen nach haben sie neuerdings von der Verfolgung etwas abgesehen, aufgrund der Erscheinung der „Neun Kommentare“ und den Parteiaustritten. Aber wir hören und lesen manchmal immer noch über Eskalationen der Verfolgung, so ist mein Eindruck, dass es sich überhaupt nicht zum Besseren geändert hat. Und ich muss sagen, dass Hu Jintao im Vergleich zu seinen Vorgängern, wie etwa Jiang Zemin oder Deng Xiaoping keine Person von mehr Toleranz ist, sondern noch viel hartnäckiger ist, womit er auch an die erste Stelle der KPC kam. Ich glaube, dass er sein Image als Befürworter einer harten Linie aufrechterhalten wollen wird. So sehe ich nicht wirklich viele Zeichen einer Verbesserung.

Frage: Vor der Verfolgung praktizierten 70 bis 100 Millionen Falun Gong Praktizierende sieben Jahre lang frei und öffentlich auf dem Festland China. Dann plötzlich, wurde die Praxis durch die KPC dämonisiert und geächtet. Wie konnten die chinesischen Menschen die Verfolgung nicht in Frage stellen?

CM: Es ereignete sich in der Geschichte der KPC immer wieder, immer wieder. Zum Beispiel, am ersten Tag bist du der Nachfolger von Vorsitzendem Mao, du bist so ruhmvoll, du hast all die guten Dinge getan und all die richtigen Dinge für die Partei, aber am nächsten Tag: BOOM, Hochverrat. Es ist für uns schwer sich vorzustellen, dass Menschen für so lange unter hohem Druck leben und unter einer Meinung, der der KPC. Sie können nicht mehr für sich selbst denken. Ich habe so viele Menschen vom Festland China getroffen. Wenn du ihnen sorgfältig zuhörst, sprechen sie nicht für sich selbst, sie denken nicht für sich selbst. Sie wiederholen alle die Rhetorik der Partei, die komplette Linie der Partei.

Frage: Wie erklären Sie, dass Falun Gong innerhalb von nur sieben Jahren auf 100 Millionen Praktizierende anwuchs, wo doch die KPC 50 Jahre für 60 Millionen Mitglieder brauchte?

CM: Falun Gong ist so gut, so effektiv. Wenn manche davon profitierten, haben sie ein sehr starkes Gefühl, sodass sie es mit anderen teilen müssen, die sie mögen, jemanden, um den sie sich sorgen. Das ist es, wie es sich verbreitete.

Frage: Ich kann mir vorstellen, dass zur damaligen Zeit jeder in der kommunistischen Umgebung versunken war ....

CM: Ja, es gibt hier etwas Wichtiges, was es wert ist zu erwähnen. Falun Gong wurde nach der Periode der Kulturrevolution der Öffentlichkeit vorgestellt. Während der Periode der Kulturrevolution wurde die Moral zunichte, nicht-existent gemacht - absolut nichts. Die Menschen wussten tief im Inneren, dass es falsch war, dass sie etwas dagegen tun sollten, aber dass sie nichts dagegen tun konnten, bis sie Falun Gong fanden. Meister Li Hongzhi erwähnte es in seinen Schriften, ohne sich auf Politik zu beziehen. Er war sehr vorsichtig mit seinen Argumenten und Debatten, um nicht ins Politische zu geraten. So war es für sieben Jahre von der chinesischen Regierung erlaubt, Falun Dafa zu verbreiten.

Vor der Verfolgung wurde Falun Dafa im Ausland eigentlich durch die Botschaften verbreitet, sie gingen sogar zur amerikanischen und anderen ausländischen Regierungen, um zu sagen, dass sie aufhören sollten sich über das chinesische Gesundheitssystem Sorgen zu machen. Sie sagten: „Wir brauchen kein sehr starkes Gesundheitssystem, weil wir unseren eigenen Weg haben um Dinge zu erledigen. Wir haben Falun Gong.“ Sie sagten das wörtlich. Aus Angst vor der Tyrannei der KPC haben sie sich dann aber geändert.

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