Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Zwei chinesische Überläufer berichten in Wien über Menschenrechtsverletzungen in und außerhalb Chinas

"Ich konnte meine Arbeit nicht mit meinem Gewissen vereinbaren"

Am 3.11.2005 luden die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Zeitung "Die Neue Epoche" zu einer Podiumsdiskussion im Österreichischen Journalistenclub in Wien ein. Hauptredner waren Herr Yonglin Chen, ehemaliger Erster Sekretär des chinesischen Konsulates in Sydney, und Herr Fengjun Hao, ehemaliger Offizier des "Büro 610" in Tianjin. Beide Herren kehrten dieses Jahr der kommunistischen Partei Chinas (KPC) den Rücken und suchten in Australien um Asyl an, da sie ihre Arbeit nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Nun sind sie auf der ganzen Welt unterwegs, um über die staatlich organisierten Menschenrechtsverletzungen, Verfolgungs- und Geheimdienstpraktiken durch die VR China zu erzählen.

Laut Herrn Hao, der gegen seinen Willen in das "Büro 610" versetzt wurde, verfolgt diese Sondereinheit der KP, die ursprünglich nur für Falun Gong zuständig war, nun auch andere Qigong-Schulen und insgesamt 14 religiöse Gruppen, darunter auch die evangelischen Hauskirchen und die romtreuen Katholiken. "Das Büro sei planerisch und exekutiv tätig", meinte Fengjun Hao.

In einem Interview mit dem Radiosender "Sound of Hope" antwortete Herr Hao auf die Frage, warum seiner Meinung nach das Niederschlagen von Falun Gong im Vergleich zu anderen Gruppen so viel nachdrücklicher war: "Ich glaube wirklich, der Grund ist die Anzahl der Praktizierenden. Im Jahr 1999 war ich noch bei der Polizei. Jiang Zemin pflegte seinerzeit zu sagen, wenn er eine Armee mobilisieren wollte, würde er dazu 48 Stunden benötigen, aber um Falun Gong zu mobilisieren, waren nur 24 Stunden nötig, darüber war er sehr schockiert. Er könnte die Niederschlagung auch wegen persönlicher Interessen und aus persönlichen Gründen gestartet haben." Obwohl Hao noch immer Angst um sich selbst und seine Familie hat spricht er offen über seinen Anlass China zu verlassen: "Erstens, ich kann nicht ertragen, was sie Falun Gong und anderen religiösen Gruppierungen angetan haben, denn so etwas will ich nicht tun. Zweitens, ich bin nach Australien gekommen, um etwas über diese Gruppen auszusagen, denn die Regierung behandelt sie nicht gerecht."

Weiters erzählt Hao genau über seine Sicht der Dinge vor und zu Beginn der Verfolgung, wie die Regierung und die Polizei ungerechtfertigt gegen Falun Gong vorgingen.

Herr Chen berichtete bei der Podiumsdiskussion über seine Hauptaufgabe im Ausland: "Was ich tat, bestand aus der Verfolgung von Befürwortern der Demokratie und Falun Gong Praktizierenden. Damit handelte ich gegen mein Gewissen und dies führte zu schrecklichen Schuldgefühlen. In China sind viele Praktizierende durch die Brutalität der Polizisten und durch systematische Befehle von oben gestorben."

Durch die Aussagen der beiden mutigen Männer, wird einem auch das Ausmaß des Spionagenetzwerkes im Ausland und der Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas auf andere Länder bewusster. "Die wesentlichen Ausgaben dienen der Bestechung von Entscheidungsträgern. Schmiergeld und Schweigegeldzahlungen werden vor allem in den Entwicklungsstaaten eingesetzt; sie finden aber auch in den Staaten der so genannten freien westlichen Welt willige Abnehmer. Die Volksrepublik ist bemüht, jede Art von Kritik an Menschenrechtsverletzungen einfach wegzukaufen", so Chen.

Beide kritisierten, dass die Regierungen der europäischen Staaten den über 5 Millionen Austritten aus der Kommunistischen Partei Chinas bisher keine Beachtung geschenkt haben. Die mit großen Risiken verbundenen Austrittsanträge stellten eine bisher einmalige Protestaktion von Chinesen für mehr Demokratie in ihrem Land dar. Noch ausführlicher sind die Interviews und Berichte der beiden Überläufer auf "Die Neue Epoche" nachzulesen.

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