Wie am 16.3.2006 in der Pressemitteilung des österreichischen Falun Dafa Informationszentrum berichtet wird, verweigerte das chinesische Konsulat in Wien einem weiteren in Wien lebenden Chinesen die Passverlängerung.
Grund hierfür ist, dass Herr Dazhuang Zang Falun Gong praktiziert und regelmäßig an den wöchentlichen Lichterketten vor der chinesischen Botschaft in Wien teilnimmt. Herr Zang kam im März 2002 nach Österreich, um hier zu studieren.
Um in Österreich bleiben zu dürfen, muss er, wie jeder ausländische Student, die Aufenthaltserlaubnis verlängern. Da sein hierfür benötigter Reisepass nun im September 2006 abläuft, beantragte er eine Verlängerung des Passes beim chinesischen Konsulat in Wien. Als Herr Zang am 2. März seinen Pass abholen wollte, wurde er mit merkwürdigen Begründungen auf einen späteren Termin vertröstet. Am 10. März wurde Herrn Zang mitgeteilt, dass aufgrund einer Anweisung sein Pass nicht verlängert werden könne, weil Herr Zang "die chinesische Staatsicherheit gefährde". Auf Zangs Nachfrage, ob die Passverweigerung mit seiner Falun Gong Praxis zusammenhänge, wurde ihm dies mit einem "Ja" bestätigt. Er wurde aufgefordert, eine Erklärung zu schreiben, worin er sich verpflichten sollte, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben, nicht mehr an Lichterketten und Kundgebungen teilzunehmen und keine Flyer über die Verfolgung von Falun Gong in China zu verteilen. Herr Zang gab zur Antwort: "Ich schreibe es nicht. Ich habe Falun Gong schon lange praktiziert, ich weiß Falun Gong ist gut. Ein Bekannter von mir in meiner Heimatstadt in China wurde zu Tode gefoltert, nur weil er Falun Gong praktiziert hat. Ich werde nicht gegen mein Gewissen handeln. Die Verfolgung soll beendet werden!"
Der Fall von Herrn Zang ist kein Einzelfall in Österreich. Bereits 2004 hat das chinesische Konsulat in Wien die Verlängerung des Passes eines chinesischen Falun Gong Praktizierenden verweigert. Die Nicht-Verlängerung des Reisepasses wird von den chinesischen Behörden schon lange weltweit als Mittel verwendet, um massiven Druck auf die im Westen lebenden chinesischen Praktizierenden auszuüben. Ähnliche Fälle sind bereits in 20 Ländern bekannt und dokumentiert.
Wenn Ende September der Pass von Herrn Zang und somit seine Aufenthaltserlaubnis abläuft, droht im die Abschiebung nach China und dort die sofortige Deportation in ein Arbeitslager, wo Folter und Misshandlungen an der Tagesordnung sind.
Was das bedeutet, in einem chinesischem Arbeitslager eingesperrt zu sein, verdeutlichen auch die kürzlichen Enthüllungen eines nach Amerika geflohenen chinesischen Journalisten, dass in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, ein Konzentrationslager für Falun Gong Praktizierende eingerichtet wurde. Wie im Leitartikel berichtet, wurden diese von verschiedenen Arbeitslagern dorthin transportiert, um als lebende Organspender auf ihren Tod zu warten. Denn der Organhandel ist derzeit ein lukratives Geschäft in China.
Um Menschen in solchen schrecklichen Situationen, wie sie auch Herrn Zang begegnen könnte, zu helfen, veranstalteten österreichische Falun Gong Praktizierende am 11.3.2006 eine Infoveranstaltung am Stephansplatz in Wien. Mit dem Banneraufdruck "Konzentrationslager Sujiatun/China: Abschlachtung, Organhandel, Verbrennung der Leichen - mehr als 6000 Falun Gong Praktizierende in Gefahr!" waren sie bemüht, so viele Menschen wie möglich auf diese Anstalt aufmerksam zu machen. Viele unterschrieben die Petitionsliste zur Unterstützung zu diesem Fall, gerichtet an das österreichische Außenministerium.