Am 14. April 2007 fand in der Viertelsgalerie im Schloss Fischau in Niederösterreich die Eröffnung der bereits weit gereisten Kunstausstellung Wahrhaftigkeit - Barmherzigkeit - Nachsicht statt. Diese Ausstellung steht unter dem Motto "Kunst für Menschenrechte".
Falun Dafa Newsletter hat mit Dr. Raimund Kirner von Amnesty International Österreich gesprochen, welcher zur Eröffnung der Ausstellung mit einer Rede zur Menschenrechtssituation in China mitgewirkt hatte.
NL: Herr Kirner, Sie haben zur Eröffnung dieser Ausstellung gesprochen. Was waren Ihre Eindrücke?
Dr.Kirner: Kunst ist ein Medium, mit dem man sehr gut schwierige Inhalte transportieren kann, zugleich aber bei entsprechender Ästhetik der Werke eine gute Ausgewogenheit beim Konsumenten bewirken kann. Daher finde ich Kunst auch als ein sehr geeignetes Medium, um über Menschenrechtsprobleme zu informieren.
NL: Seit wann haben Sie sich mit Menschenrechtsthemen in China beschäftigt?
Dr.Kirner: Seit etwa sechs Jahren gibt es bei Amnesty International Österreich eine Gruppe, die sich auch speziell mit Menschenrechtsthemen zu China beschäftigt. Eine der ersten Aktionen war damals eine Petitionsliste für den in Irland studierenden Studenten Zhao Ming, welcher bei einem Heimataufenthalt in China inhaftiert wurde, weil er Informationsmaterial über die seit 1999 in China verbotene Meditationsbewegung Falun Gong verbreitet hatte. Es war dies ein Thema, dass die Menschen in Österreich sehr angesprochen hatte - wir konnten damals über 10.000 Unterschriften sammeln.
NL: Haben Sie später nochmals vom Schicksal dieses Appellfalles gehört?
Dr.Kirner: Zhao Ming wurde schließlich im Jahre 2002 von den chinesischen Behörden freigelassen und konnte wieder nach Irland ausreisen. Zu diesem Erfolg haben natürlich auch Amnesty International Irland sowie Politiker mit beigetragen. Im Jahre 2004 hatten wir übrigens die Gelegenheit, Zhao Ming bei einem Besuch in Österreich persönlich zu interviewen. Zhao Ming war während seiner Haft wiederholt Folter ausgesetzt gewesen, wobei für ihn am Schlimmsten die Elektroschocks waren.
NL: Was halten Sie von den Berichten über Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden in China?
Dr.Kirner: Vor ein paar Tagen hatte der UNO-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, ein Interview gegeben, wo er erwähnte, dass es zu den 1500 - 4000 jährlich Hingerichteten eine große Differenz zu den etwa 60.000 Transplantationen von 2000 bis 2005 gäbe. Zugleich sei es eine Tatsache, dass der Anstieg der Organtransplantationen mit Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999 kam.
NL: Was planen Sie zu Olympia 2008 in China?
Dr.Kirner: Amnesty International wird daran arbeiten, dass hinter den Kulissen der sportlichen Zurschaustellung auch Chinas Menschenrechtsprobleme thematisiert werden.