Am 20. Juli 2007 jährt sich zum achten Mal der Tag der Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische Regime. Doch wie kam es zu dieser Entscheidung, Falun Gong, eine Bewegung, der in China bis Mitte 1999 an die 100 Millionen Menschen angehörten, obwohl bis dahin im Ausland kaum wahrgenommen, zu verfolgen?
Diese Frage kann nur dann gründlich erklärt werden, wenn man die Herrschaft der kommunistischen Partei Chinas seit ihrer Machtergreifung vor 58 Jahren beleuchtet: ein diktatorisches System, in welchem mehr als 80 Millionen Chinesen ihr Leben lassen mussten, eine Parteikultur, der jedes Mittel zur Bewahrung und Durchsetzung ihrer Machtansprüche recht ist, ein System, in dem es Zwangsarbeitslager gibt, das keine freien Wahlen zulässt, Medien zensuriert und die weltgrößte Internetpolizei betreibt. Dieses Regime hat Angst vor mündigen Bürgern, Demokratie und der Achtung von Menschenrechten. All jene Werte die für uns zur Selbstverständlichkeit gehören, die jedoch für dieses System das sofortige Ende bedeuten würde.
Falun Gong ist eine Bewegung, die sich mit den Wurzeln der chinesischen Geschichte und Tradition beschäftigt, zu deren Prinzipien Toleranz und Wahrhaftigkeit zählen und die jede Art von Gewalt ablehnt, all jene Eigenschaften, die im krassen Gegensatz zur Natur dieses Regimes stehen. Nicht anders ist die Verfolgung von Falun Gong zu erklären, als dass diese Bewegung zum Spielball der Mächtigen Chinas wurde, um deren eigenen Schwächen zu verdecken und kaschieren, von deren Unfähigkeit abzulenken, ein Land nach demokratischen Prinzipien zu regieren und aus dem Umstand dieser Verfolgung politisches und finanzielles Kapital zu schlagen. Der 20. Juli 1999 war jener Tag, an dem das traurige Kapitel der Verfolgung dieser unschuldigen Menschen offiziell begann. Unter der Weisung des damaligen chinesischen Machthabers Jiang Zemin begann eine organisierte, landesweit gesteuerte Verfolgung dieser Gruppe. Es wurde in den chinesischen Medien eine systematische Hetzkampagne gegen Falun Gong Praktizierende gestartet, Zehntausende Menschen wurden in Sportstadien getrieben und festgehalten, Firmen durften keine Falun Gong Übende beschäftigen, Praktizierende wurden von den Universitäten verwiesen und diejenigen wurden belohnt, welche Praktizierende denunzierten. Es wurde eigens zur Auslöschung von Falun Gong eine Gestapo-ähnliche Organisation, das sogenannte Büro 610, gegründet, welches Menschen ohne Gerichtsurteil in Zwangsarbeitslager sperren, sie foltern und willkürlich ermorden kann. Besonders erschreckend ist die Opferbilanz der letzten 8 Jahre. 3045 verifizierte Todesfälle durch Folter, wobei dies nur die Spitze des Eisberges sein dürfte. Mehr als 100.000 Menschen sperrte man in Arbeitslager. Besonders grausam stellt sich die Praktik der Organentnahme an lebenden Falun Gong Praktizierenden zur Versorgung des chinesischen Transplantationsnetzwerkes dar, welche im Recherchebericht "Blutige Ernte" der beiden kanadischen Juristen D. Matas und D. Kilgour, nachzulesen ist. (hier klicken um den Bericht herunterzuladen)
Wichtigstes Mittel, um diese Menschenrechtsverbrechen einzustellen, ist, diese aufzuzeigen und aktiv anzusprechen. So kürzlich geschehen im Mai dieses Jahres in Deutschland, als der Deutsche Bundestag die deutsche Bundesregierung auforderte "die Zustände in den Laogai-Lagern (Arbeitslager) weiterhin zu verurteilen, die Volksrepublik China zur Schließung der Einrichtungen aufzufordern und das Laogai-System im Rahmen des deutsch-chinesischen Rechtsstaatsdialogs sowie des EU-China-Menschenrechtsdialogs weiterhin zur Sprache zu bringen."