Am 20. Juli jährt sich zum achten mal der Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China durch Jiang Zemin und seine Schergen. Frau Dipl.-Ing. Lili Kirner und Frau Lihua Zheng, zwei aus China stammende Österreicherinnen, waren damals unmittelbar dabei und berichten von ihren Erlebnissen.
Frau Dipl.-Ing. Lili Kirner, eine chinesisch-stämmige Wienerin, erinnert sich: "Im Sommer 1998 besuchte ich meine Eltern in Shenyang, in China. Dort habe ich gesehen wie in fast jeden Park viele Falun Gong Praktizierende täglich gemeinsam Übungen machten. Ein Jahr später war die Situation leider eine ganz andere. Die Leute durften nicht im Park meditieren. Am 22. Juli 1999 sah ich einen Polizeibus neben einem Übungsplatz. Wer noch übte, wurde verhaftet. Schockiert darüber wollte ich eine Petition diesbezüglich einreichen - ein grundlegendes Bürgerrecht in China. Zu diesem Zweck gibt es überall speziell eingerichtete Petitionsbüros. Als ich dort hinging, wimmelte es nur so von Polizisten. Sie haben mich einfach verhaftet, obwohl ich nur am Gehsteig gestanden war. Ich wurde zu einem Sportstadion gebracht, wo sich bereits einige 10.000 Praktizierende befanden."
Frau Kirner hatte Glück, denn es gelang ihr in einem unbewachten Moment zu entfliehen. Unterwegs traute sie ihren Augen nicht: "Die Polizisten haben die Praktizierenden geschlagen, einen nach dem anderen. Darunter waren alte Leute, schwangere Frauen und auch Kinder. Als mein Vater davon hörte, bekam er aus Angst einen Herzinfarkt. Daraufhin verlangte er von mir, dass ich sofort nach Wien zurückfliege."
Frau Lihua Zheng, die heute in Salzburg lebt, war ebenfalls Zeugin des Beginns der Verfolgung: "Am 19. Juli wurde ich von der Polizei abgeholt. Ich wurde verhört, fotografiert, meine Fingerabdrücke wurden genommen, ich wurde gefilmt und man versuchte, mich durch Androhung von Gefängnisstrafen einzuschüchtern. Es dauerte Stunden, bis sie mich schließlich um 23 Uhr wieder gehen ließen. Am nächsten Tag wurden alle Leute in meiner Firma gezwungen, verleumderische Fernsehprogramme gegen Falun Gong anzusehen. Alle Fernseh- und Radiosender und die Zeitungen waren voll von Propaganda der chinesischen Regierung gegen Falun Gong. Meine Firma übte von da an immer wieder Druck auf mich aus, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben, andernfalls würden sie mich entlassen und zu Umerziehungskursen schicken. Um die Lügen und Inszenierungen des chinesischen Regimes und die Brutalität, mit der gegen die Praktizierenden vorgegangen wurde, aufzudecken, riskierten wir unser Leben beim Verteilen von Aufklärungsmaterial."
Frau Zheng und ihre Familie lebten unter permanenter Bespitzelung und wiederholten Hausdurchsuchungen. Ständig schwebte das Damoklesschwert angedrohter Folter über ihrem Haupt und auch sonst waren sie allerlei Schikanen ausgesetzt. "Die Pensionszahlungen meiner Mutter wurden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, mein Vater, ein pensionierter Militäroffizier, wurde öfters verhört und bedroht. Wiederholt stellte man meine Eltern unter Hausarrest bzw. zwang man ihnen Umerziehungskurse auf." 2002 gelang Frau Zheng die Flucht aus China in einer Reisegruppe.