Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Weltkonzerne in der Verantwortung für Menschenrechte


CSR – Corporate Social Responsibility (soziale Firmen-Verantwortung) ist ein Begriff, den viele Unternehmen für die Imagepflege verwenden. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche definierte dies Manfred Nowak, Vorstand des Institutes für Menschenrechte des Ludwig Boltzmann Institutes und ehemaliger UN Sonderberichterstatter, als Verantwortung für Unternehmen neben der Profitmaximierung auch hinsichtlich Menschenrechte nachhaltig zu wirtschaften. Gerade große Unternehmen hätten oftmals mehr Macht als Nationalstaaten und somit auch eine globale Verantwortung.

Menschenrechte gegen Wirtschaft denken wohl viele unweigerlich an China – das Musterland, wenn es um niedrige soziale Standards geht. Bekannt sind allgemeine Medienartikel, wie beispielsweise vom Spiegel, der von 200 Millionen chinesischen Wanderarbeitern berichtet. Bei einem 12-bis-14 Stunden-Arbeitstag, sieben mal die Woche und mit nur einem freien Tag pro Monat, würden sie zudem auch noch manchmal um ihren kargen Lohn von umgerechnet zwei bis drei Euro pro Tag geprellt werden.

Etwas verhaltener ist das Medienecho, wenn es um konkrete Unternehmen geht, die sich zum eigenen Vorteil wissentlich oder unwissentlich an der Verfolgung von Unschuldigen beteiligen. Zu jeder Zeit säßen zwischen 470.000 und einer Million Falun Gong-Praktizierende in Arbeitslagern, sind sich Experten einig. Und Falun Gong-Praktizierende sitzen gänzlich unschuldig in Haft, ging es dem Hauptverantwortlichen für die Verfolgung, Jiang Zemin, doch zu Beginn hauptsächlich darum, eine friedfertige Gruppe zu finden, die er angreifen konnte, um allfällige Kritiker zu einer klaren Stellungnahme zu zwingen. Durch Nutzung der Produktion in derartigen Arbeitslagern von westlichen Konzernen werden somit unweigerlich auch derartige soziale Strukturen und bis zu einem gewissen Grad die Verfolgung von Unschuldigen unterstützt – ein Ansatz, der der sozialen Firmenverantwortung gänzlich zuwider läuft.

So deckten australische und Schweizer Journalisten den Fall Beijing Mikkey Toys Co. Ltd. Und Beijing Xin’an Arbeitslager auf; Falun Gong-Praktizierende mussten dort Spielzeughasen für Nestlé herstellen. Oder aber die Entlassung von über zehn Mitarbeitern aufgrund des Praktizierens von Falun Gong durch VW in den FAWs (First Automobile Works – Erste Automobilwerke) im Zeitraum von 2000 bis 2003. Bis heute gibt es dazu keine Stellungnahme vonseiten des Konzerns – übrigens ebenso wenig wie Anhaltspunkte, dass diese Unternehmen nach Bekanntwerden dieser Fälle mit solchen Praktiken weiter machten.

Denn das Veröffentlichen von solchen Firmen-Vergehen kann soziale Wunder bewirken. So zog sich beispielsweise der Mineralölkonzern OMV nach Veröffentlichung von Menschenrechtsverbrechen im Sudan aus dem Staat in Nordost-Afrika zurück und integrierte seitdem internationale Menschenrechts und Umweltstandards in das Unternehmen. Doch neben dem Druck durch Kunden könnten auch international direkt verbindliche Standards bei Konzernen etwas bewirken, so Manfred Nowak. Das Durchsetzen seiner Forderung nach einem Weltgerichtshof für Menschenrechte vor dem transnationale Unternehmen angeklagt werden können, wäre wohl ein entscheidender Schlag gegen menschenverachtende Regierungen, wie das kommunistische Regime in China.

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