„Es ist glaubwürdig! Es wurde überprüft und außerdem gibt es eine statistische Verbindung zwischen der Unterdrückung von Falun Gong auf der einen Seite und dem dramatischen Anstieg an Organtransplantationen andererseits. Gleichzeitig wissen wir wirklich nicht, woher diese Organe kommen.“ Professor Manfred Nowak, ehem. UN-Sonderberichterstatter über Folter bei einer Rede in der Nationalen Universität Taiwan über den Organraub an Falun Gong Praktizierenden.
Im Bericht des UN-Sonderberichterstatters über Folter 2006 wird auch darauf verwiesen, dass 66% der Opfer der angeblichen Folter und Misshandlung Falun Gong-Praktizierende waren; bei den übrigen Opfern handelte es sich um Uighuren (11%), Prostituierte (8%), Tibeter (6%), Menschenrechtsverteidiger (5%), politische Dissidenten (2%) und andere (HIV/AIDS-Infizierte und Mitglieder religiöser Gruppen 2%). In dem Bericht 2007 wurden viele chinesische Organtransplantationszentren und Haftanstalten aufgelistet, die beschuldigt werden, lebende Falun Gong-Praktizierende ihrer Organe zu berauben.
Gezielte Vernichtung der Beweise
Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Organraub ist, dass die Opfer nicht mehr aussagen können und Beweise – wie ihre geschändeten Körper – nur extrem selten aufzufinden sind. Daher ist man auf indirekte bzw. Indizienbeweise angewiesen. Die Menschenrechtsorganisation WOIPFG (Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong) setzt z.B. Ermittler ein, die bei Krankenhäusern etc. anrufen und sich als Patienten oder deren Familienmitglieder ausgeben. So wurden schockierende Details enthüllt. Stellvertretend sei hier einer dieser Telefonmitschnitte wiedergeben, dessen Kaltherzigkeit sehr schockiert:
Haftzentrum der Stadt Mijian, Provinz Heilongjiang (8. Juni 2006):
M: Haben Sie [Organ-] Spender, die Falun Gong-Praktizierende sind? / Li: Normalerweise ja. / M: ... wie ist es jetzt? / Li: ... Ja. / M: Können wir sie selbst auswählen, oder versorgen Sie uns direkt? / Li: Wir werden sie für Sie besorgen. / M: Wie ist es mit dem Preis? / Li: Das besprechen wir, wenn Sie hier sind. / M: ... Wie viele Falun Gong-Praktizierende haben Sie als Spender, die unter 40 Jahre alt sind? / Li: Ziemlich viele. / M: Sind es Männer oder Frauen? / Li: Männer. / M: Gut, wegen ... der männlichen gefangenen Falun Gong-Praktizierenden, wie viele haben Sie? / Li: Sieben, acht, mindestens haben wir fünf oder sechs. / M: Kommen sie vom Land oder aus der Stadt? / Li: Vom Land
Auch die folgende Aussage ist nur aus zweiter Hand, da die Zeugin nicht selbst dabei war, aber sie wurde als sehr glaubwürdig eingestuft. „Wir trafen eine Zeugin, die aussagte, dass ihr Ehemann, ein Chirurg, ihr erzählte, dass er persönlich die Augenhornhaut von etwa 2.000 anästhesierten Falun Gong-Gefangenen in Nordost-China während der 2 Jahre vor 2003 entfernt habe, danach verweigerte er die Fortsetzung seiner Arbeit. Der Chirurg machte seiner Frau klar, dass keiner der „Hornhautspender“ den Eingriff überlebt habe, weil andere Chirurgen gleichzeitig andere lebenswichtige Organe entfernten und alle Körper danach verbrannt wurden. Die Frau ist keine Falun Gong-Praktizierende.“
(aus „Blutige Ernte“, einem Untersuchungsbericht von D.Matas und D.Kilgour: www.organharvestinvestigation.net
Menschenverachtung und Grausamkeit
Sieht man Fälle wie den von Xiao Ke aber vor diesem Hintergrund, kann man ein System der Menschenverachtung und Grausamkeit erkennen, welches Seinesgleichen sucht. 2009 war Xiao Ke ein 32-jähriger Polizist, dem im 1.Hospital, welches der Jilin Universität in Changchun angeschlossen ist, Urämie nach akutem Nierenversagen diagnostiziert wurde. Die Ärzte erklärten ihm, dass er sterben würde, sollte er keine Nieren-Transplantation erhalten. Durch die Beziehungen seines Vaters Xiao Fangzhong, genannt „Ratten Xiao“, dem ehemaligen Stellvertretenden Leiter der politischen Abteilung der Changchun-Stadtpolizei und Hauptverantwortlichen für die dortige Koordinierung der Verfolgung von Falun Gong, erhielt er eine passende neue Niere in weniger als zwei Monaten! Auf der ganzen übrigen Welt betragen die Wartezeiten meist mehrere Jahre! Nach den Aussagen eines Arztes wurden zwischen 2005 und 2009 für mehr als zehn Polizeioffiziere, „nach der selben Prozedur“, neue Nieren gefunden. Im frühen März 2009 transplantierte man in diesem Spital 2 Nieren pro Tag!
Es ist beinahe unvorstellbar, was Menschen anderen Menschen aus Hass und Eigennutz anzutun vermögen. Es erinnert an eine Aussage aus dem Jahr 1943 von Felix Frankfurter, Richter des Obersten Gerichtshofs der USA, gegenüber einem polnischen Diplomaten als Reaktion auf das, was ihm von Jan Karski über den Holocaust gesagt worden war:
„Ich habe nicht gesagt, dass dieser junge Mann lügt. Ich sagte, dass ich nicht in der Lage bin, zu glauben, was er mir erzählt hat. Das ist ein Unterschied.“
Christian Haenlein