imageright(1, 'Zheng Xiangxing zu 10 Jahren verurteilt und gefoldert. Über tausend Menschen schlossen sich für seine Freilassung an.
Foto: de.minghui.org')
Herr Zheng Xiangxing aus dem Bezirk Tanghai wurde am 25. Februar 2012 in Tangshan verhaftet. Am 26. Juli 2012 wurde er zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. 526 Menschen unterzeichneten eine Petition, die sie an die Kommunalverwaltung sandten, um seine Freilassung zu fordern. Als die Menschen später hörten, dass infolge der Folter sich der Zustand von Herr Zheng verschlechtert habe, schlossen sich mehr als 1.200 Menschen dieser Petition an.
Wir hier im Westen können wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen, was es tatsächlich bedeutet und welcher persönliche Mut dazu gehört, unter diesen Umständen solch eine Petition wie die oben erwähnte mit Namen und Fingerabdruck zu unterschreiben. Dass in dieser düsteren Umgebung trotzdem immer mehr Menschen den Mut finden, aufzustehen und friedlich gegen solch ein Willkür-Regime einzutreten – das ist für uns alle ein heller Lichtstrahl der Hoffnung.
Herr Zheng führte ein gut gehendes und beliebtes Geschäft für Haushaltsgeräte in Tanghai. Am 25. Februar 2012, um ca. 6:00 Uhr morgens, führte Li Fuguo von der inneren Staatssicherheit in Tanghai, zusammen mit dem Chef des Polizeireviers Shinongchang, mehr als ein Dutzend Offiziere zum Haus von Herrn Zheng. Um Herr Zheng zu bewegen, seine Tür zu öffnen, täuschten zwei Beamtinnen vor, Hilfe an ihrem Auto zu benötigen. Der hilfsbereite Mann wurde überrumpelt und verhaftet. Sie beschlagnahmten dabei auch mehrere Haushaltsgeräte aus seinem Geschäft. Die Menschen um das Geschäft herum waren sehr empört, und aufgebracht beschimpften sie die Polizei.
Herr Zheng wurde mehr als einen Monat lang festgehalten und war wegen der Repressalien, denen er unterworfen war, regelrecht ausgemergelt. Insgesamt 526 Einwohner aus Shinongchang und Shiyinongchang unterzeichneten eine Petition, die seine Freilassung forderte, und sandten diese an die örtliche Kommunalverwaltung. Im Laufe der folgenden Tage bedrohten Li Fuguo und Liu Jiaman, der stellvertretende Direktor des Polizeireviers Tanghai, diese Einwohner und versuchten sie zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung zu veranlassen, Falun Gong keinesfalls zu unterstützen. Niemand wollte das unterschreiben.
Doch Herr Zheng blieb weiterhin in Haft und war dort seinen Peinigern ausgeliefert. Nachdem die Menschen aber hörten, dass Herr Zhengs Zustand infolge der Folterungen in der Jugendstrafanstalt, in der man ihn festhielt, sich verschlechterte, schlossen sich insgesamt 1.200 Menschen aus acht Städten von Tangshan und Qinhuangdao zusammen, um seine Freilassung zu fordern. Eine junge Frau Mitte 20 schrieb ihren Namen auf die Petition. Da aber die Tinte für ihre Fingerabdrücke knapp wurde, stach sie sich einfach in ihren Finger, um es bluten zu lassen und hinterließ dann so den Fingerabdruck darauf.
Manipulation des Urteils
Während der Anhörung von Herrn Zheng am 29. Mai 2012 saß ein unbekannter Mann im Gerichtssaal und signalisierte dem Richter wiederholt durch Gesten. Der Richter stoppte dann jedes Mal seine Rede oder änderte die Richtung seiner Ausführungen, sobald der Mann seine Finger bewegte. Als der Verteidigungsanwalt sprach, stieß dieser Mann immer wieder gegen den Tisch oder machte andere plötzliche Bewegungen und Geräusche, um die Verhandlungen zu stören. Niemand hinderte ihn daran. Das Gerichtspersonal gab danach zu, dass das Urteil nicht vom Gericht entschieden wurde, sondern von Abteilungen höherer Vorgesetzter kam.
Verhaftung im Auftrag des Büro 610
Am Tag der Verhaftung von Herrn Zheng erwähnte Li Fuguo, dass er Anweisung von Vorgesetzten erhalten habe, ihn zu verhaften. Am 13. Juni, nachdem Herr Zhengs Ehefrau, Sun Suyun, die Verfolgung den internationalen Medien enthüllt hatte, wurde sie auf Anordnung des Büros 610 aus der Provinz Hebei, in Tangshan verhaftet. Aber nicht nur seine Frau bekam die Repression der Behörden zu spüren. Herr Wu Qingmin und seine Frau Zheng Lanrong wurden ebenfalls im Zusammenhang mit der Petition verhaftet, da sie diese der örtlichen Kommunalverwaltung übergeben hatten. Diejenigen, die diese Verhaftung durchführten, sagten zu ihnen, dass sie Direktiven des Büros 610 in Tanghai befolgten.
Herr Zheng wird derzeit immer noch in der Bezirksjugendstrafanstalt Tanghai festgehalten, wo er in einen Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren.
Nur einer von unzähligen Fällen
Auch dies ist nur ein exemplarischer Fall, der für viele steht. Menschen, die sich nichts zu Schulden kommen ließen, als standhaft zu ihrem Glauben zu stehen, werden von einem korrupten Regime einfach verhaftet, gefoltert und verurteilt, das sich nicht einmal bemüßigt fühlt, sich an seine eigenen Gesetze zu halten. Abhängige Richter vollziehen einfach das, was ihnen ihre korrupten Vorgesetzten befehlen, ohne Bezug zu Wahrheit, Recht oder gar Gerechtigkeit.
Christian Haenlein