Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

Organraub an He Xiuling; der Zeuge - ihr Ehemann - ermordet

He Xiuling verstarb unter seltsamen Umständen im Krankenhaus Yuhuangding. Ihr Ehemann Xu Chengben bezweifelte die angegebene Todesursache öffentlich im Internet und vermutete einen Fall von Organraub. Er wurde daraufhin in einem Gehirnwäsche-Zentrum gefoltert und verstarb ebenfalls unter mysteriösen Umständen.

He Xiuling war drei Mal nach Peking gegangen, um für Falun Gong zu appellieren, und wurde deshalb mehrmals verhaftet und gefoltert. Ende 2003 wurde sie dann mit der Begründung, sie habe Informationsmaterial über Falun Gong hergestellt, offiziell verurteilt. Da Falun Gong in China gegen kein Gesetz verstößt und das Recht auf Glaubensfreiheit und Meinungsfreiheit in der Verfassung verankert sind (dazu zählt auch das Recht, mithilfe von Informationsmaterial zur Verbreitung des Glaubens beizutragen), waren die Verhaftung sowie die Verurteilung rechtswidrig.

Aus der Haftanstalt ins Krankenhaus - war es wirklich Gehirnhautentzündung?

Im März 2004 brachte man He Xiuling aus der Strafanstalt ins Krankenhaus Yuhuangding, mit der Diagnose „Gehirnhautentzündung“. Am nächsten Tag rief Li Wenguang, der Leiter des „Büro 610” des Bezirks Zhifu, He Xiulings Ehemann Xu Chengben an, er solle ins Krankenhaus kommen. Die Angehörigen sahen dann am Nachmittag einen Bestattungs-Wagen vor der Leichenhalle parken und konnten gerade noch verhindern, dass He Xiuling hinein gehoben wurde. Ein Beauftragter erklärte, er habe den Befehl des Büro „610“, diesen Leichnam zu holen und einzuäschern. Doch zu diesem Zeitpunkt war He Xiuling noch am Leben - aufgrund der Beharrlichkeit ihrer Familie wurde sie nicht wegtransportiert. Am nächsten Tag durften die Angehörigen sie nicht sehen, am übernächsten teilte man ihnen mit, sie sei gestorben. Gegen 10 Uhr betraten sie die Leichenhalle des Krankenhauses: Sie fanden He Xiuling mit nacktem Unterkörper, das linke Auge braunschwarz und auffällig eingebrochen. Xu Chengben bemerkte zu seiner Verwunderung einen Verband am unteren Rücken seiner Frau. Hes jüngere Schwester, die sie einige Jahre nicht mehr gesehen hatte, weinte und schrie: „Schwester, bitte mach die Augen auf, um mich zu sehen!“

Plötzlich kullerten aus He Xiulings Augen Tränen und auf ihrem Gesicht bildete sich Schweiß. Sie lebte noch immer! Auf verzweifeltes Bemühen der Familie kamen endlich ein Arzt und zwei Krankenschwestern mit einem EKG in die Leichenhalle. Sprünge in der Kurve des Elektrokardiogramms zeigten an, dass Hes Herz noch schlug. Der Arzt war sehr nervös und lief eilig mit den Testresultaten davon.

Als die Verwandten sogar He Xiulings Pulsschlag noch spüren konnten, forderten sie den Wärter der Leichenhalle auf, dies zu überprüfen – auch er konnte ihn ausmachen. Nun riefen sie im gesamten Krankenhaus nach einem Arzt, baten das Rote Kreuz und die Abteilung für ärztliche Kunstfehler um Hilfe - doch niemand kam, um He zu retten. Am nächsten Tag starb sie tatsächlich. Ihr Mann konnte erwirken, dass ihre Leiche im Bestattungsinstitut eingefroren wurde und nur mit Erlaubnis der Familie verbrannt werden durfte.

Zweifel an Todesursache

Im Frühling 2006, nach der Veröffentlichung des „Untersuchungsberichtes über Organraub an Falun Gong-Praktizierenden“ wurden Xu Chengben die Umstände des Todes seiner Frau klarer: Er mutmaßte, dass man ihr Nieren und Hornhaut entnommen und sie anschließend zum Sterben liegen gelassen hatte. Am 19. April 2006 veröffentlichte er einen Bericht im Internet, in dem er die offiziell genannte Todesursache seiner Frau anzweifelte und internationale Menschenrechtsorganisationen aufforderte, nach Yantai zu kommen, um He Xiulings Tod zu untersuchen. Am 20. April 2006 wurden Xu Chengben und Hes Schwester, ebenfalls eine Falun Gong-Praktizierende, festgenommen.

In einer Gehirnwäsche-Einrichtung wurden sie von ca. 30 Personen umzingelt, beschimpft und geschlagen: Man wollte sie zwingen, der Einäscherung des Leichnams zuzustimmen. Beide weigerten sich standhaft und bekannten sich auch zu ihrem Glauben an Falun Gong.

Drohung der Polizei gegen den Ehemann

Danach drohte die Polizei He Xiulings Sohn Xu Hui, seinen Vater zu verurteilen. Durch sein schriftliches Einverständnis für die Einäscherung seiner Mutter könne er aber die Freilassung des Vaters erwirken und bekäme dazu noch 50.000 Yuan. „Willst du sie einäschern lassen oder deinen Vater?“ - unter diesem Druck unterschrieb Xu Hui. Am 20. Juni wurde He Xiulings Leichnam eingeäschert.

Da der Vater jedoch seinen Glauben nicht aufgab, wurde er schließlich in das Gehirnwäsche-Zentrum Zhaoyuan gebracht, welches für brutale Foltermethoden an Falun Gong-Praktizierenden berüchtigt war. Am 27. Februar 2008 erhielten seine Angehörigen die Nachricht, er sei an einer Gasvergiftung gestorben. Sie vermuteten einen Auftrag des Büro 610, diesen Zeugen von Organraub zu töten.

Im Juni 2006 wurde das Krankenhaus Yuhuangding der Stadt Yantai von der „Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong in China“ (CIPFG) in die Liste des „Untersuchungsberichtes über die zweite Gruppe von Krankenhäusern in Festlandchina, die in Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden involviert sind“ aufgenommen. He Xiuling ist nur eines der Opfer der dort jährlich stattfindenden 160 - 170 Nierentransplantationen.

Christian Haenlein

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