Die traditionelle chinesische Kleidung heißt Hanfu. Hanfu bedeutet die „Bekleidung des Han-Volk“. Jede Dynastie hatte dabei seinen besonderen Kleidungs-Stil. Zur Hanfu-Mode zählt die Bekleidung der Tang, der Song, der Yuan und der Ming Dynastie.
Das Design der Hanfu ist nicht nur oberflächlich gesehen schön, sondern sie verkörpert umfassende Prinzipien, die sich in den drei großen „geistigen Säulen“ der traditionellen chinesischen Kultur dem Buddhismus, dem Daoismus und dem Konfuzianismus wiederfinden.
Der Weise Laotse sagte:
Menschen folgen der Erde - Die Erde folgt dem Himmel -
Der Himmel folgt dem Dao - Das Dao folgt der Natur.
So folgt auch die traditionelle chinesische Kleidung diesen Prinzipien. Jedes Detail der Kleidung trägt daher einen Sinn und hat eine höhere Bedeutung.
Wenn man Han-Kleidung anzieht, wirkt sich das auf die Körperhaltung aus. Dies liegt einerseits an dem Glanz und Anmut, den diese Kleidung ausstrahlt, andererseits an dem Schnitt der Mode, die eine aufrichtige Körperhaltung fördert.
Nur wenn der Oberkörper gerade gehalten und der Rücken auf gesunde Weise aufgerichtet ist und eine angemessene Spannung in der Brustgegend aufgebaut wird, entfaltet die Kleidung seine volle Schönheit. Das Schuhwerk führt zu einem bewussten Gang, besonders das der Frauen zu einer langsamen, schreitenden Bewegung mit achtsamen kurzen Schritten.
Hosentaschen, wie in unserem Kulturkreis weit verbreitet, gibt es nicht, die Hände sind daher oft sichtbar und die Arme in einer würdevollen Haltung. In all den eben genannten Dingen spiegelt sich das Prinzip der„Aufrichtigkeit“ wieder, man hat nichts zu verbergen und die Hände können gezeigt werden.
Eine aufrechte Körperhaltung soll das aufrichtige Denken und Handeln ausdrücken und die Rechtschaffenheit des Himmels, der der Ursprung aller Dinge ist. So galt es auch, alle Geschöpfe zu respektieren und zu achten. Die Han-Kleidung fördert durch ihre Beschaffenheit die Moral. Eine hohe Moral wiederum ist die Basis für das friedliche harmonische Zusammenleben in der Menschheit.
Quelle:
www.visiontimes.de