Die Tag-und-Nachtgleiche im Frühling, auch Frühlingsäquinoktium genannt, ist der vierte der 24 im alten China festgelegten Sonnentage und der Mittelpunkt der 90 Frühlingstage.
Lao Tse sagte über diese besondere Zeit: „Alle Dinge beginnen zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche zu wachsen". Die Bauern im alten China sagten auch: „Der Weizen beginnt zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche zu sprießen, ein Moment, der tausend Tael Gold wert ist."
Im gregorianischen, westlichen Kalender fiel der Tag dieses Jahr auf den 20. März. Von diesem Tag an bis zur Sommersonnenwende nimmt die Tageslichtmenge auf der Nordhalbkugel allmählich zu und auf der Südhalbkugel ab. Im alten China sagte man, dass die Natur zur Frühlings-Tag- und-Nachtgleiche ihren ausgeglichenen Zustand zwischen Yin und Yang erreicht.
Wert auf Gerechtigkeit legen
Da die Natur im Gleichgewicht war, legten die Menschen im traditionellen China in dieser Zeit auch besonderen Wert auf Gleichgeweicht und Gerechtigkeit. So wurden im alten China zur Tag-und- Nachtgleiche die Gewichte und Maße auf dem Markt korrigiert, um sicherzustellen, dass der Handel fair war und um Streitigkeiten zu vermeiden. Für den Einzelnen war diese Zeit eine Erinnerung daran, im täglichen Leben dem Weg des Himmels zu folgen - ehrlich im Umgang mit anderen zu sein, unmoralisches Verhalten zu unterlassen und andere fair zu behandeln.
Feste für den „Medizinkönig“ Shengnong
Das Fest des Medizinkönigs zur Zeit ist eine einzigartige Volkstradition in China in der Zeit nach der Tag-und-Nachtgleiche. Sie begann in der späteren Tang-Dynastie und wurde in der Song-Dynastie populär. Es begann als Tradition zur Verehrung von Shennong, der als erster chinischer Kaiser viele Heilkräuter erforschte, sowie das Wissen des Pulsmessens und der Akupunktur mit seinem Volk teilte.
Er gilt auch als Begründer von vielen landwirtschaftlichen Erfindungen, darunter Hacke, Pflug, Axt, das Graben von Brunnen, die landwirtschaftliche Bewässerung und die Konservierung von gelagertem Saatgut.
Bei den Festen für Shengnong, Kulturheld und Gottheit verehrt wird, gedenken die Menschen sowohl an die Errungenschaften von Shengong als auch ihrer eigenen Gesundheit in der kommenden Saison.
Drachen steigen lassen
Sowohl im alten China als auch heute machen die Menschen in dieser Zeit Frühlingsausflüge, um die Schönheit der Natur und die Frische der Luft zu genießen. Laut der Tradition im alten China sagt man, dass solche Frühlingsausflüge den Fluss der Yang-Energie im menschlichen Körper fördern, was sich positiv auf die Gesundheit in dieser Zeit auswirken soll.
Das Drachensteigen ist eine der typischsten Aktivitäten im Freien und hat eine lange Tradition. In der Antike wurden Drachen meist aus Seide oder Papier in Form eines Adlers oder Falken hergestellt, später erfanden die Menschen alle möglichen Arten von Drachen.