Das Laternenfest zählt zu den meistgefeierten Feiertagen in China und vielen anderen asiatischen Ländern. Es fällt immer auf den 15. Tag des ersten Monats des Mondkalenders, also 14 Tage nach dem chinesischen Neujahrsfest.
Während das Laternenfest heutzutage mit farbenfrohen Laternenumzügen zelebriert wird, war der ursprüngliche Gedanke des Festes eigentlich, den großen Erleuchteten Respekt zu zollen und diese zu verehren. Eine der ersten Aufzeichnungen über angezündete Laternen zu diesem Zweck geht auf den Kaiser Wu von Han zurück. Er soll vor über 2000 Jahren in seinem Palast Laternen angezündet haben, um eine daoistische Gottheit zu ehren. Dies war zu dieser Zeit jedoch nur dem Kaiserhof und daoistischen Kultivierenden vorbehalten.
Nachdem der Buddhismusnach China überliefert wurde, übernahm der spätere Kaiser Ming von Han (28-75 n. Chr.), der bereits Buddhist war, diese Tradition. Er gab den Befehl, im kaiserlichen Palast und in den Tempeln des Landes Laternen zu entzünden, um Buddha und die buddhistische Lehre zu ehren. Kaiser Ming von Han soll es auch gewesen sein, der erstmals die Bürger aufforderte, Laternen aufzuhängen und anzuzünden. Dadurch wurden Laternen auch unter dem Volk populär und es wurde der Grundstein für die heutigen Laternenfeste gelegt.
Heute werden vor allem in China, Taiwan und Hongkong große Laternenausstellungen und -umzüge veranstaltet. Die verwendeten Laternen haben verschiedene Farben und Formen und werden jedes Jahr neu angefertigt. Beliebte Motive sind Tierkreiszeichen, Fabelwesen, Pflanzen, Szenen aus klassischen Romanen, Legenden und traditionellen Geschichten. Die verwendeten Materialien reichen von Holz über Perlmutt, Pergament bis hin zu Horn.
Der wohl bekannteste Brauch ist, am Ende des Laternenfestes selbst gebastelte Laternen in den Himmel steigen zu lassen. An diesen sind kleine Bänder oder Zetteln mit Wünschen befestigt. Dieses wunderschöne Schauspiel symbolisiert Hoffnung und Glück für das neue Jahr.