Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte wird am 10.12. um 10 Uhr Lijun ZHAO, Opfer der Verfolgung von Falun Gong in China, vor der chinesischen Botschaft in Wien über ihre Erlebnisse in zwei Jahren Zwangsarbeitslager und drei Jahren Gefängnis berichten und wie die totale Überwachung auch nach ihrer Entlassung nicht aufhörte. Frau Zhao konnte im Mai 2019 von Shangai nach Graz flüchten.
Die erzwungene Organentnahme am lebendigen Leib an Falun Gong-Praktizierenden ist eines der schlimmsten Verbrechen, das die Menschheit seit dem Nazi-Regime kennt. Dieses war einer der Gründe für die Unterzeichnung der Universellen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UNO) in Paris im Jahr 1948. Auch das kommunistische China unterzeichnete vor Jahrzehnten diese Erklärung.
Lijun ZHAO wurde bei ihrer Inhaftierung ebenfalls diversen Gesundheitsuntersuchungen und Bluttests unterzogen, welche bei Opfern des Organraubs üblich sind. Glücklicherweise wurde sie nicht Opfer des staatlich organisierten Organraubs und kann jetzt in Österreich mit ihrem Mann in Freiheit leben.
Seit Jahren informieren wir die Öffentlichkeit über dieses schreckliche Verbrechen und setzen uns zusammen mit Vertretern der österreichischen Politik für eine Gesetzesanpassung des Transplantationsgesetzes, welches nicht für den Organtourismus nach China gewappnet ist, ein. In anderen Ländern, wie z.B. Italien, Spanien, Norwegen, Australien, Israel, wurden solche Gesetzesanpassungen bereits umgesetzt.
Meilensteine gegen den Organraub in China und für eine Gesetzesanpassung in Österreich:
20.09.2018: Bürgerinitiative eingereicht: „Wir wollen keine Organe, für die unschuldige Menschen getötet wurden".
Auf deren Grundlage wurde am 23. Juni 2020 eine Entschließung im Österreichischen Parlament verabschiedet
Am 09.07.2020 wurde bei der 47. Sitzung des Nationalrates über die Entschließung "illegalen Organhandel in China 25/AEA" abgestimmt und einstimmig angenommen. Die Regierung wird damit aufgefordert, die Bemühungen fortzuführen, die Rechte der Opfer von Organhandel zu schützen und die internationale Zusammenarbeit insbesondere mit der Weltgesundheitsversammlung, dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), dem Büro der Hochkommissarin für Menschenrechte sowie dem Europarat zu stärken. Bemühungen gegen internationalen Organhandel sollen auch im Rahmen der Europäischen Union unterstützt werden.
Am 19.07.2021 wurde die Anfrage 7424/J "Was wurde aus der Entschließung betreffend illegalen Organhandel in China?" eingereicht.
Bis heute konnte eine Gesetzesanpassung zum Schutz österreichischer Bürger noch nicht umgesetzt werden. Wir glauben, dass jeder Mensch ein Gewissen und eine Aufgabe im Einsatz für das Gute und gegen das Böse hat.
Statements anlässlich des 10.12.2021:
Mag. Lukas Mandl, Abgeordneter des EU-Parlaments: [...] "Die Freiheit, einen religiösen Glauben zu leben oder eben nicht, gilt für jeden Menschen und gehört politisch verteidigt. Diese Freiheit einzuschränken, ist ein grober Verstoß gegen Menschenwürde und Freiheitsrechte. Wer seinen Glauben nicht leben darf, nicht darüber sprechen darf, die eigenen Kinder nicht im Glauben erziehen darf, ist Opfer menschenunwürdiger politischer oder ideologischer Strukturen." Vollständiges Statement lesen
Dr. Ewa Ernst-Dziedzic, Grüne Abgeordnete zum Österreichischen Nationalrat: [...] "Wenn Angehörige von Minderheiten in Lagern systematisch zu Sterilisation und Abtreibungen tatsächlich gezwungen werden, wenn Gefangene zum Zwecke des Organhandels sterben müssen, wenn selbst unpolitische Gruppierungen verfolgt werden, die einfach nur Seele, Geist und Körper des Menschen in Harmonie bringen möchten – so wie Falun Dafa – müssen wir solidarisch sein und mit allen Mitteln dagegen ankämpfen. " Vollständiges Statement lesen
Faika El-Nagashi, Abgeordnete zum Nationalrat: "Etliche Berichte weisen seit Jahren auf die systematische Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden in China hin. Das ist umfassend dokumentiert - unter anderem Dank der engagierten Arbeit von Aktivistinnen und Aktivisten und NGOs, die einzelne Fälle an die Öffentlichkeit bringen und die aber auch zeigen, dass es sich nicht nur um Einzelfälle handelt, sondern um ein System, in dem diese Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung stehen." Vollständiges Statement lesen
Petra Bayr, SP-Nationalratsabgeordnete und Bereichssprecherin für globale Entwicklung anlässlich des 10.12.2021: [...] „Der Nationalrat hat im Jahr 2020 einstimmig beschlossen gegen illegalen Organhandel aktiv zu werden. Die Bundesregierung muss endlich die Konvention des Europarats gegen Organhandel ratifizieren und sich aktiv auf internationaler und europäischer Ebene für die Opfer des internationalen Organhandels einsetzten und weitere verhindern. Die staatlich erzwungene Organentnahme in der Volksrepublik China ist öffentlich zu verurteilen.“ Vollständiges Statement lesen
Nicht nur die verfolgten Gruppen wie Falun Gong-Praktizierende, Uiguren und Tibeter bekommen die Repressalien der KPCh zu spüren. Als österreichische Bürger sind wir zudem besorgt über die internationalen Entwicklungen. Der Einfluss der kommunistischen Partei Chinas, welche uns ihre Doktrin aufzwingen möchte, war wahrscheinlich noch nie so besorgniserregend wie heute.
Weiterführende Links zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden:
The International Coalition to End Transplant Abuse in China (EATC)
Information zur Kundgebung/Mahnwache:
Freitag, 10.12.2021 von 10:00 bis 11:30 Uhr
1030 Wien, Strohgasse / gegenüber der Einmündung der Metternichgasse
Frau Lijun ZHAO steht für Interviewanfragen bereit.
Fotos sind für Pressezwecke honorarfrei abzudrucken. © FDI Österreich
Für weitere Infos kontaktieren Sie bitte:
Roswitha Wang-Moritz, E-Mail: roswitha.wang-moritz@fldf.eu
Warum wird Falun Dafa in China verfolgt?
In den 1990er Jahren war Falun Dafa in ganz China sehr beliebt und wurde vom Regime befürwortet. Bereits im Dezember 1993 erhielt Falun Dafa und Meister Li auf der asiatischen Gesundheitsmesse mehrere Auszeichnungen, darunter Auszeichnungen wie „fortschrittliche Grenzwissenschaft“, den „besonderen Gold-Preis“ und „beliebtester Qigong-Meister“. Diese Anerkennung in der Qigong-Gemeinschaft markiert den Beginn des schnellen Wachstums von Falun Dafa in China. Laut Schätzungen der Nationalen Sportkommission Chinas im Februar 1999 praktizierten bis zu 100 Millionen Menschen Falun Dafa, was die Gesundheitskosten des Staates enorm senkte. Die Anzahl der Falun-Dafa-Praktizierenden überstieg somit aber die Anzahl der Mitglieder der kommunistischen Partei Chinas, was für den damaligen Staatschef Jiang Zemin eine Machtbedrohung darstellte und er nicht weiter duldete. So verbot er am 20. Juli 1999 Falun Dafa und eine Verfolgungs- und Verhetzungskampagne begann, die alles bereits dagewesene in den Schatten stellt. Seitdem werden in China Millionen von Menschen die Falun Dafa praktizieren vom Regime inhaftiert, gefoltert, ihrer Organe beraubt und ermordet.