Nachrichten über Falun Dafa und die Verfolgung in China

China: Razzien und Schikanen vor dem 20. Nationalkongress im Oktober 2022

Im Zeitraum Juli/August 2022 wurden weitere 1.850 Fälle gemeldet, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende in China wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert wurden.

Die tatsächliche Zahl von Verhaftungen und Belästigungen im Juli und August 2022 dürfte die gemeldeten Fälle weit übersteigen, da es immer wieder zu Nachmeldungen kommt. Selbst bei den aktuellen Zahlen sind die Fallzahlen für Juli und August im Durchschnitt (etwa 402 Verhaftungen und 323 Fällen von Belästigung) höher als die in den vorausgegangenen sechs Monaten

Grund hierfür ist die verschärfte Verfolgung im Vorfeld des für Mitte Oktober anberaumten 20. Nationalkongresses der KPCh. Praktizierende sollen daran gehindert werden, Menschen über die Verfolgung zu informieren.

Die neu gemeldeten Fälle der Verfolgung ereigneten sich landesweit in 29 Provinzen und Gemeinden. Die meisten Fälle wurden in Heilongjiang (394) gemeldet, gefolgt von Shandong (230)und Jilin (227). Hebei, Sichuan, Liaoning und Peking meldeten Zahlen im dreistelligen Bereich. 17 weitere Regionen meldeten zweistellige Zahlen, vier Regionen lagen im einstelligen Bereich.

Die festgenommenen Praktizierenden gehören allen Gesellschaftsschichten an. Unter ihnen sind ehemalige Regierungsbeamte, Professoren, Manager, Lehrer, Ärzte, Ingenieure und Buchhalter. 138der verhafteten Praktizierenden (13,1 Prozent) sind 60 Jahre und älter. 19 Praktizierende sind über 80, eine Frau 98 Jahre alt. 60 der belästigten Praktizierenden (7,4 Prozent) sind älter als 60, davon zehn über 60, 21 über 70 und 29 über 80 Jahre.

In der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, schikanierten das Komitee für Politik und Recht im August 2022 viele Praktizierende. Sie wurden aufgefordert, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie versprechen sollten: „1. sich nicht gegen die Kommunistische Partei Chinas und den Sozialismus zustellen; 2. nicht an Falun Gong zu glauben; 3. nicht für Falun Gong zu werben“. Die Bearbeitung der schwarzen Liste, auf der die Praktizierenden standen, sollte vor dem Parteitag abgeschlossen werden.

In den vergangenen zwei Monaten hat die Gewalt, mit der die Polizisten gegen Praktizierende vorgehen, zugenommen. Ein 70-jähriger pensionierter Personalchef der Elektrizitätswerke der StadtZhoukou, Provinz Henan, starb einen Tag nach seiner Verhaftung am 18. Juli. Es wird vermutet, dass er seinen durch Folter bedingten Verletzungen erlag. Der Besitzer eines Fotostudios wurde für drei Tage an einen Eisenstuhl gefesselt und gefoltert. Ein ehemaliger Hochschuldozent wurde von einem Folterexperten mit einem „Werkzeugkasten“ sexuell missbraucht.

Selbst kleine Kinder blieben nicht von der Verfolgung verschont. Ein zweijähriger Junge wurde vonder Polizei verhört. Eine Neunjährige, die eine Razzia zu Hause miterleben musste, wurde nach derFestnahme ihrer Großmutter ebenfalls vernommen.

Seit Juli 2022 gab es in Peking, Heilongjiang, Liaoning, Hebei und Sichuan mehrere Razzien. VielePolizisten teilten mit, dass sie „Befehl von oben“ hätten. Ziel war es, die „soziale Stabilität“ vor dem bevorstehenden Parteitag zu bewahren

Am 5. Juli die über 70-jährige Zhang Xiufen festgenommen. Sie war angezeigt worden, weil sie mitanderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Ein Agent des Büro 610 nahm ihre Schlüssel weg und brach in ihre Wohnung ein. Die Praktizierende wurde von Polizisten verprügelt und erlitt Frakturen an Brust- und Lendenwirbelsäule sowie Rippenbrüche.

Am 12. Juli wurden 14 Praktizierende aus der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang festgenommen. Unter ihnen die 98-jährige Li. Auf Befehl des Büro 610 der Provinz Heilongjiang wurden am 11. und 12. Juli weitere 20 Praktizierende in vier Städten der Provinz verhaftet.

Die an der Verhaftung beteiligten Polizisten teilten mit, sie hätten eine Namensliste von Provinzbeamten erhalten. Die Behörden hatten die Praktizierenden neun Monate lang überwacht und gefilmt. Eine Woche vor der Festnahme wurde die Überwachung noch einmal verschärft.

© minghui.org
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