Im ersten Halbjahr 2024 wurden 69 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Tode verfolgt und 2.714 Praktizierende verhaftet oder schikaniert.
Nach den von Minghui.org gesammelten Informationen gliedern sich Verhaftungen und Schikanen wie folgt:
Die 2.714 neu gemeldeten Fälle gliedern sich in 1.470 Verhaftungen und 1.244 Schikanen. Der April verzeichnete mit 699 Fällen die meisten Fälle, gefolgt von 618 im Mai und 543 im März. Der Anstieg der Fälle im April und Mai entsprach dem Trend der vergangenen Jahre, da die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung rund um sensible Tage im Zusammenhang mit Falun Gong intensiviert, um zu verhindern, dass die Praktizierenden auf die Verfolgung aufmerksam machen.
Der 25. April ist der Jahrestag eines historischen Appells von 10.000 Praktizierenden vor dem Gebäude der Zentralregierung in Peking, die die Freilassung einiger verhafteter Praktizierender und ein freies Umfeld für die Ausübung ihres Glaubens forderten. Der 13. Mai ist der „Welt-Falun-Dafa-Tag“ und der Jahrestag, an dem Falun Dafa der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Verfolgungsfälle im ganzen Land
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong vor 25 Jahren haben die nördlichen Provinzen, darunter Hebei, Shandong, Liaoning, Jilin und Heilongjiang, die Praktizierenden konsequent am härtesten verfolgt. Mehrere Provinzen im Landesinneren, darunter Hubei und Sichuan, haben die von der Zentralregierung vorgegebene Verfolgungspolitik ebenfalls genau umgesetzt.
Insbesondere die Provinz Hubei ist berüchtigt für die Veranstaltung von Gehirnwäsche-Sitzungen zur Inhaftierung von Falun-Gong-Praktizierenden. Die 47-jährige Grundschullehrerin Xiong Lihua in Wuhan musste zwischen Januar und Februar 2024 an zwei aufeinanderfolgenden Gehirnwäsche-Sitzungen teilnehmen. Selbst nach ihrer Entlassung kamen die Mitarbeiter der Gehirnwäsche-Einrichtung weiter in ihre Schule, um sie zu „unterrichten“, wie man „von Falun Gong loskommt“.
In der Stadt Anlu, etwa 110 Kilometer von Wuhan entfernt, wurde der Landarzt Dr. Zhou Binsheng am 5. Juni 2024 verhaftet und nachdem er neun Tage in einer Haftanstalt verbracht hatte, am 14. Juni in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Dorfes Changsong verlegt.
Propaganda der KPCh im Vorfeld des 25. Jahrestages der Verfolgung
Die KPCh hat ihre Verfolgung von Falun Gong nie eingestellt seit sie am 20. Juli 1999 eine landesweite Kampagne gegen die friedliche spirituelle Praxis begann. Ende Dezember 2023, als sich der 25. Jahrestag des Beginns der Verfolgung näherte, hielt das Ministerium für öffentliche Sicherheit eine virtuelle Sitzung ab und ordnete eine neue Runde des harten Vorgehens gegen „Sekten“ an.
Auch wenn in der Anordnung Falun Gong nicht ausdrücklich erwähnt wurde, war klar, dass das eigentliche Ziel Falun-Gong-Praktizierende waren. In China gibt es kein Gesetz, das Falun Gong kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet, aber das kommunistische Regime benutzt das Etikett „Sekte“, um seine Verfolgung von Falun Gong zu rechtfertigen und die Öffentlichkeit in die Irre zu führen.
Zu den Taktiken der Propagandakampagne gehören das Angebot von Belohnungen für diejenigen, die Falun-Gong-Praktizierende melden, die Aufforderung an die Menschen, an Unterschriftenaktionen zur Diffamierung von Falun Gong teilzunehmen oder Versprechen zu schreiben, sich nicht an Sektenaktivitäten zu beteiligen, das Veröffentlichen von Anti-Falun-Gong-Botschaften auf WeChat (einer beliebten Social-Media-Plattform) und das Anbringen von Anti-Falun-Gong-Propaganda an schwarzen Brettern.
Am 28. Februar 2024 veröffentlichten das Komitee für Politik und Recht der Stadt Xiangtan und die Polizeibehörde Xiangtan in der Provinz Hubei gemeinsam eine Nachricht in mehreren Kanälen auf WeChat. Darin wurde die Öffentlichkeit aufgefordert, Praktizierende „bösartiger Sekten“, einschließlich Falun Gong, zu melden. Den Denunzianten wurde eine Belohnung von 500-4.000 Yuan (etwa 50 bis 500 Euro) für jeden gemeldeten Praktizierenden versprochen.
Das Komitee für Politik und Recht Xiangtan und die Polizeibehörde Xiangtan wiesen außerdem alle Straßenkomitees der Stadt an, diese Nachricht einmal im Monat in ihren eigenen WeChat-Kanälen zu veröffentlichen. Die drei großen Telekommunikationsunternehmen China Mobile, China Unicom und China Telecom, wurden angewiesen, ihren Nutzern regelmäßig die gleiche Nachricht zu schicken.
Verstärkte Überwachung
In der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning verfolgte die Polizei die Praktizierenden nicht nur in Autos oder zu Fuß, sondern installierte auch Überwachungskameras in der Nähe ihrer Häuser oder brachte Ortungsgeräte an ihren Elektrofahrrädern an.
Angeblich, um gegen illegale Fahrkartenverkäufer vorzugehen, haben das chinesische Eisenbahnministerium und das Ministerium für öffentliche Sicherheit 2011 ein System zur Erfassung von Fahrkarten mit echtem Namen eingeführt, bei dem alle Fahrgäste beim Kauf von Fahrkarten und beim Einsteigen in den Zug ihren Namen angeben und ihre Ausweispapiere vorlegen müssen.
Dieses System der Fahrkartenausstellung unter echtem Namen ist zu einem Instrument der Massenüberwachung geworden, mit dem Falun-Gong-Praktizierende und andere gesetzestreue Bürger, die als Staatsfeinde gelten, überwacht und ins Visier genommen werden. Viele Falun-Gong-Praktizierende wurden beim Kauf von Zugtickets oder beim Einsteigen in den Zug herausgewunken und anschließend verhaftet.
Weitere 69 Falun-Dafa-Praktizierende wurden infolge der Verfolgung im ersten Halbjahr 2024 zu Tode verfolgt
Aufgrund der strengen Informationszensur des kommunistischen Regimes kann nicht immer rechtzeitig über die Verfolgung berichtet werden. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer ist sicher viel höher.
Fünfzig der verstorbenen Praktizierenden saßen wegen ihres Glaubens in Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern ein. Sie waren verschiedenen Arten von Folter ausgesetzt, darunter Elektroschocks, Schläge, gewaltsame Verabreichung von Medikamenten, Schlafentzug und Haft bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Sechs der Praktizierenden starben in der Haft, darunter ein 86-jähriger Mann, der eine über elfjährige Haftstrafe verbüßte, und eine 56-jährige Frau, die wenige Tage nach ihrer Einlieferung ins Gefängnis starb.
Ein Mann aus der Provinz Liaoning wurde 2016 im Alter von 79 Jahren zu mehr als 11 Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte. Das Gefängnis nahm Liu Dianyuan ungeachtet seines extrem schlechten körperlichen Zustands dennoch auf. Sein Zustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre immer weiter, bis er am 10. Februar 2024, dem chinesischen Neujahrstag, verstarb. Er wurde 87 Jahre alt.