Unser Wissen über chinesische Medizin basiert auf Überlieferungen der Han Dynastie, aus kopierten Manuskripten der Ärzte der frühen Kaiserzeit und aus Funden verschiedener Familiengräber. Die Skripten beinhalten Theorien von Yin und Yang, Magie, Ritualgesänge, Sexualpraktiken, Meditation sowie Rezepten aus allen verfügbaren pflanzlichen und tierischen Substanzen.
Im alten China war es üblich, Ärzte nur bei Gesundheit zu bezahlen. Die medizinische Versorgung in China war von sehr vielfältigen Heilmethoden gekennzeichnet. Darin heißt es immer wieder, dass der Körper und seine Physiologie ein Mikrokosmos, ein Universum und Bewegung ist. Man betrachtete den menschlichen Körper als Spiegelbild des Kosmos und als Einheit im Zusammenspiel mit der Natur. Man verstand die Heilkunst im Einklang mit der Natur und basierend auf der Philosophie der fünf Elemente (Holz, Metall, Feuer, Erde und Wasser). Bezogen auf bestimmte Krankheiten im Körper, entsprachen diese Elemente einzelnen Jahreszeiten. Diagnostiziert wurde aufgrund der speziellen Merkmale, der Symptome und der Konstitution des Menschen, da eine Krankheit die Störung in der Beziehung der fünf Elemente bedeutete.
Dieses Verständnis der Heilpraktiken wurde in China von der wissenschaftlich-westlichen Medizin ersetzt. Einige alte chinesische Heilmethoden werden auch heute noch praktiziert, wie Akupunktur oder Moxibusation (Wärmebehandlung).
Allerdings ist die TCM (Traditionelle chinesische Medizin) in Hongkong derzeit so gefragt wie schon lange nicht. Auf Grund zunehmender Todesraten an SARS Patienten mussten westliche Mediziner ihren Widerstand gegen die TCM aufgeben. Vermehrt wird auf die alte chinesische Heilpraktiken zurückgegriffen. So hat sich der Konsum von natürlichen Heilpflanzenpräparaten, laut Aussagen der "Medicine Plant" in Lhasa, verdreifacht.