Am 8. Januar 2002 war ich, Wang Xinchun, unterwegs, um Flugblätter zu verteilen, um propagandistische Lügen über mich als Falun Gong Praktizierenden richtig zu stellen. Dabei beobachteten mich der Polizeichef Wang Wei mit einem Kollegen, nahmen mich fest und durchsuchten mich. Mir wurde sofort klar, dass sie nur einen Grund suchten, um mich willkürlich zu verhaften. Ich sah keine andere Möglichkeit als zu versuchen zu fliehen.
Es gelang mir, ich lief um mein Leben und wusste als einzigen Ausweg nur die umliegenden Wälder. Ich wurde die ganze Nacht hindurch bis zum anderen Morgen verfolgt. In einem Anflug von Panik, stolperte ich und fiel in einen Fluss. Ich stand bis zu beiden Knien im eiskalten Wasser. Die Polizei umzingelte den Berg und begann systematisch nach mir zu suchen. Nach zwei Tagen fanden sie mich unterkühlt und verhafteten mich.
Erfrorene Beine brühend übergossen
Auf der Polizeistation begann ein böses Martyrium: ich wurde von den Polizisten geschlagen und eine Leibesvisitation wurde gesetzwidrig durchgeführt. Nachdem die Beamten noch immer kein zufriedenstellendes "Geständnis" von mir erpressen konnten, stellten sie meine stark unterkühlten und blauen Beine in ein Waschgefäß und übergossen sie mit fast kochendem Wasser.
Es verging geraume Zeit, bis das Eis auf meinen Schuhen geschmolzen war, sie schnitten meine Schuhe auf. In den Schuhen befand sich immer noch Eis, an dem die Haut festklebte. Sie versuchten mir Schuhe auszuziehen, weshalb sie sie mit heißem Wasser übergossen. Ein Polizist sagte: "Schau mal, wie nett wir zu dir sind, wir sorgen für dich wie für unsere eigenen Kinder." In der Tat, das war die grausamste Weise, Menschen zu quälen. Es fühlte sich an als würden sie mit Messern auf mich einstechen.
Anwesend waren damals: Der Direktor der Polizeiabteilung, der Leiter des Büros 610, Polizisten von der Politik- und Sicherheitsabteilung, der Direktor der Baumschule, der Direktor der Polizeistation, und zwei mir unbekannte Polizisten.
Nach einigen Monaten mit schweren Eiterungen, waren meine Füße im November 2002 schließlich unrettbar verloren. Im Mai entführten sie meine Mutter, Wang Guixiang, die auch eine Praktizierende ist und steckten sie grundlos in ein Zentrum für Drogenentzug.
Wohnung wird verwüstet
Am 28. November 2003 entführten sie meinen Vater und versuchten durch Folterungen ein "Geständnis" aus ihm herauszupressen. Sie stahlen seine Schlüssel und durchsuchten meine Wohnung. Alle meine Papiere wurden zerrissen. Sie trampelten auf meine elektrischen Geräte und zerstörten all meinen Besitz. Danach traten sie gegen meinen Brustkorb und meine sowieso schon verkrüppelten Beine mit solcher Gewalt, dass reichlich Blut aus den Wunden floss und überall auf meine Kissen und Hosen spritzte. Ein Polizist befürchtete wohl, dass das Ärger geben könnte und wischte deshalb eilig das Blut auf.
Am 16. Mai 2004 fuhr ich im Rollstuhl über 25 Kilometer in den Jinshan Dun Bezirk. Jedem, den ich traf, erzählte ich über diese Vorfälle und über die staatliche Verfolgung. Es dauerte nicht lange, da erschienen fünf Polizisten und zerrten mich mit meinem Rollstuhl in ihren Polizeiwagen. Sie fuhren mich zum Polizeirevier und machten eine gewaltsame Leibesvisitation. Sie konfiszierten sogar meinen Rollstuhl und fuhren mich nach Hause. Ich bat um die Rückgabe meines Rollstuhls, aber als Antwort schlug man mit einer Schaufel und Holzstangen auf mich ein.
Bezahlter Peiniger lauert ihm auf
Damals wusste ich nicht, dass die Polizei sogar Menschen bezahlte, um mich zu bespitzeln, wie zum Beispiel Wang Fengquan. Er bekam im Monat 270 Yuan (ein durchschnittliches Monatseinkommen beträgt 500 Yuan). Am 27. September 2004 lauerte er mir auf und begann auf mich einzuschlagen. Ich stürzte mit meinem Rollstuhl in einen 2 Meter tiefen Graben. Wang Fengquan sprang mir nach und schlug 30 bis 40 Minuten auf mich ein. Ich war schwer verletzt, die Narben an meinen Beinstümpfen rissen auf und bluteten und auch mein Rollstuhl war völlig verbogen.
Das waren nicht die einzigen Drangsale, die ich erleben musste. Mein Lebensraum ist durch die staatliche Verfolgung von Falun Gong zu einer feindlichen Umgebung geworden. Uns bleibt nur zu hoffen, dass diese Verfolgung bald endet!