Am 7. März 2005 wurde ein junges chinesisches Ehepaar mit zwei kleinen Kindern in ihr Heimatland China abgeschoben. Der Ehemann wurde am 9. April in ein Arbeitslager abgeführt. Sie hatten als Falun Gong-Praktizierende Asyl beantragt, die Behörden hielten ihre Zugehörigkeit zu Falun Gong aber nur für einen Vorwand, um in Deutschland bleiben zu können. Sie glaubten ihnen nicht. Aus diesem Grund wurde der Asylantrag abgelehnt. Der deutsche Falun Dafa Verein hatte die beiden als Praktizierende bestätigt und in einer Stellungnahme vor deren Abschiebung gewarnt, da alle chinesischen Falun Gong-Praktizierende im Ausland vom chinesischen Geheimdienst ausspioniert werden. Sie werden bei ihrer Rückkehr nach China identifiziert und sind sofort in Gefahr verhaftet, gefoltert und umgebracht zu werden.
Dieses Fehlurteil der deutschen Behörden führte zu einem Desaster in China: nach vier Wochen der Überwachung und tagelangen Verhören wurde Jiang Renzhang am Samstag, den 9. April, in Benxi, einem Ort in der Nähe der Millionenstadt Shenyang, abgeführt. Von den örtlichen Sicherheitsbehörden wurden drei Jahre Zwangsarbeit angeordnet, ohne Gerichtsverfahren, ohne Urteil und ohne Rechtsbeistand. Er musste seine Frau mit zwei kleinen Kindern einem ungewissen Schicksal überlassen.
Herr Jiang Renzheng und Frau Guo Rui waren im Jahr 2001 zum Studium nach Deutschland gekommen. Nach einer Odyssee menschlicher und bürokratischer Irrungen und Wirrungen und einem aussichtslosen Asylantrag fliehen die beiden im Frühjahr 2003 zu Verwandten nach Norwegen und lernen bei ihnen Falun Gong kennen. Von da an praktizieren sie Falun Gong und nehmen an vielen Veranstaltungen gegen die Verfolgung teil. Sie korrigieren aus eigenem Antrieb ihr vergangenes Fehlverhalten gegenüber norwegischen und deutschen Behörden entsprechend den Prinzipien von Falun Gong und kehren nach Deutschland zurück. Trotz der Einsicht, die das junge Paar durch sein Verhalten zeigte, schenkten ihnen die Behörden offensichtlich keinen Glauben; mit dem Resultat, dass die Abschiebung nach China angeordnet wurde.
Vor seiner Inhaftierung in China gelang es Jiang Renzhang mehrmals, Freunden in Deutschland über Handy von den Verhören zu berichten. Die chinesischen Sicherheitsbeamten erschienen das erste Mal am 17. März im Haus von Jiangs Vater. Sie fragten Jiang nach seiner Asylbewerbung und ließen ihn wissen, dass ihnen die gesamten Vorgänge von deutschen Behörden weitergegeben worden seien. Er wurde aufgefordert, seine Erlebnisse im Ausland aufzuschreiben. Seine Weigerung brachte den anwesenden Vater zur Verzweiflung, sodass der Druck auf Jiang von zwei Seiten kam. Schließlich beschrieb er z.B. seine Teilnahme an einer Mahnwache vor der chinesischen Botschaft in Norwegen. Das Verhör von Vater und Sohn dauerte von 16 Uhr bis um vier Uhr morgens.
Seit der Inhaftierung am 9. April wurde seiner Frau und den Kindern nicht gestattet ihn zu sehen. Als der Vater versucht frisches Gewand ins Zwangsarbeitslager zu bringen wird ihm mitgeteilt, dass sein Sohn Jiang Renzheng nicht in dieser Anstalt festgehalten sei. Aber wo ist Jiang Renzheng? Wieso wird sein Aufenthaltsort verschleiert? Was möchte man vertuschen? Vielleicht bereits seinen Tod?
Die Familie ist buchstäblich krank vor Sorge, der Frau und den Kindern geht es gesundheitlich sehr schlecht, auf sie wird von den Behörden großer Druck ausgeübt. Die Mutter liegt nur noch apathisch im Bett und der Vater ist besorgt, dass sein Sohn die Folter nicht überleben könnte.
Telefonnummern einiger Verantwortlicher:
Behörde für öffentliche Sicherheit der Stadt Benxi
Tel.: 0086 - 414 2822183, 2833114
Direktor der Behörde, Herr Hong Juren: 0086-1370414199 (Mobil)
Benxi-Arbeitslager:
Wei Ning Ying, Bezirk Mingshan, Stadt Benxi
Tel.: 0086 – 414 - 4618990
Abteilung für die Verfolgung von Falun Gong: 2845289