New York (rpo). Not macht erfinderisch, heißt es. Das zeigt sich in China, wo die Machthaber eine gewisse Furcht vor den Weiten des Internets haben. Und so werden die chinesischen Zensurmaßnahmen im Netz technisch immer ausgefeilter. Das geht aus einem in New York vorgestellten Bericht hervor. Die chinesischen Internet-Filter blockierten zum Beispiel nicht einfach jede Anfrage zu Tibet, sondern nur solche, in denen es um die Unabhängigkeit des Gebiets von China gehe, heißt es in der Untersuchung der OpenNet Initiative. Ähnlich effektiv seien die Filter bei den Themen Falun Gong, Dalai Lama oder zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Die chinesische Zensur sei zudem sehr flexibel und stelle sich schnell auf neue Kommunikationsformen wie die Blogs ein, hieß es weiter.
Im Gegensatz zu Saudi-Arabien, wo der ganze Internet-Verkehr über eine Behörde laufe, seien die Filter in China über verschiedene Ebenen verteilt, zum Beispiel auch bei den Suchmaschinen (...)Bestimmte Einträge in den Ergebnislisten der Suchmaschinen würden nicht blockiert, sondern tauchten erst gar nicht auf, sagt Palfrey. "Man weiß nicht, was man nicht weiß."
(RP Online, 19. 04. 2005)