Die einflussreiche britische Journalistengewerkschaft NUJ hat ihre 40.000 Mitglieder aufgefordert, den Internet-Konzern Yahoo zu boykottieren. Grund für die Aktion ist laut der National Union of Journalists Yahoos Kooperation bei Zensurmassnahmen Chinas im Internet.
In einem Brief an den Vizepräsidenten von Yahoo in Europa, Dominique Vidal, warf die Gewerkschaft dem Konzern am Freitag vor, den chinesischen Behörden Informationen über unliebsame Journalisten übermittelt zu haben. (...) In Gerichtsurteilen war Yahoo als Zuträger von Informationen genannt worden, die China zur Ermittlung von Demokratiebefürwortern dienten. Die NUJ nannte das Verhalten von Yahoo inakzeptabel. (...) Auch die Betreiber der Internetsuchmaschine Google kooperieren mit China - wer in China Begriffe wie «Tienanmen» oder «Falun Gong» sucht, erhält entweder eine Fehlermeldung oder wird auf regierungsfreundliche Seiten umgeleitet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die in China praktizierte Online-Zensur als neue Bedrohung der Freiheit bezeichnet. Derartige Praktiken seien auch aus Tunesien, Vietnam, dem Iran, aus Israel und den Malediven gemeldet worden, hieß es weiter.
(Quelle: SF Tagesschau)