Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch hat am Donnerstag in einem Bericht westliche Internetfirmen beschuldigt, Komplizen der Zensur durch die chinesischen Regierung zu sein. Namentlich genannt wurden die Konzerne Microsoft, Google und Yahoo. Die Organisation bezeichnet das Ausfiltern von regimekritischen und politisch brisanten Internetseiten und Suchbegriffen als "tyrannisch, undurchsichtig und unverantwortlich" (...)
Die Organisation habe Interviews geführt und ausführliche Tests an Suchmaschinen durchgeführt und es habe sich gezeigt, wie willkürlich große westliche Internetfirmen Suchbegriffe blockieren, von denen sie glauben, die chinesische Regierung würde sie nicht dulden. "Es ist ironisch, dass Firmen, deren Existenzen auf Informations- und Äußerungsfreiheit aufbauen, nun oftmals sogar Begriffe zensieren, deren Zensur nicht einmal ausdrücklich von der Regierung verlangt wird", schreibt HRW. (...) Die Nachforschungen (...) hatten ergeben, dass die Suchmaschinen aller genannten Firmen Begriffe in Verbindung mit der blutig beendeten Studentendemonstration am Platz des himmlischen Friedens 1989 oder der religiösen Bewegung "Falun Gong“ (...) zensierten.
(Quelle: Der Standard)