"Viele Chinesen mögen zwar lebenslang Analphabeten sein, sind aber immer noch mit den berühmten traditionellen Aufführungen und großen Opern vertraut." (...) "Die traditionelle chinesische Kultur glaubt an Gottheiten und an einen himmlischen Auftrag. Einen himmlischen Auftrag anzunehmen bedeutet, dass die Regierenden weise sein, dem Tao folgen und dem Schicksal ergeben sein müssen. Der Glaube an Gottheiten bedeutet auch zu akzeptieren, dass die Quelle der menschlichen Macht im Himmel bleibt. Die Prinzipien des KP-Regimes lauten: 'Es rettet uns kein höheres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!' '' (Quelle: Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas)
In der Yuan-Dynastie (1279-1368) fanden Formen wie das Zájù Eingang in die Oper, das auf bestimmten Reimschemata sowie neu eingeführten spezialisierten Rollen wie "Dàn", "Sheng" und "Chou" basiert. Die Oper der Yuan-Dynastie lebt heute als Kanton-Oper fort. Allgemein wird angenommen, dass diese aus Nordchina importiert wurde und bis Ende des 13. Jahrhunderts langsam bis in die südliche Provinz Guangdong wanderte. Viele heute noch aufgeführte Opern wie "Die Purpur-Haarnadel" und "Verjüngung der roten Pflaumenblüte" haben ihren Ursprung in der Yuan-Dynastie, ihre Texte sind traditionell in Kantonesisch abgefasst. Bis zum 20. Jahrhundert wurden auch Frauenrollen traditionell von Männern gespielt.
Die bekannteste Form der Chinesischen Oper ist jedoch die Peking-Oper. Sie entwickelte sich aus der Kun-Oper, welche im 16. Jahrhundert als Kunstform von nationaler Bedeutung angesehen wurde. Vor allem Opernensembles aus der Provinz Anhui bereicherten im 19. Jahrhundert die Kun-Tradition mit akrobatischem Körperspiel und farbiger Choreographie. Daraus entstand die auch jingjù genannte Form der Peking-Oper. Eines der beliebtesten Stücke ist "Die Reise in den Westen" mit dem berühmten Affenkönig Sun Wukong (siehe Bild).