Harmonisch und friedlich sieht's aus, wenn Zhongbo Wang mit seinen Freunden im Park sitzt und Falun Gong praktiziert. Die chinesische Regierung hat trotzdem Angst davor.. (...) "Ich bin vor sechs Jahren nach Deutschland gekommen, um Geld für meine Familie zu verdienen", erzählt der 36-Jährige, "über eine Agentur habe ich den Job als Koch bekommen - alles ganz legal." Der Chinese schuftete wie besessen. (...) Wang schloss sich einer Bielefelder Falun-Gong-Gruppe an. Im Laufe der Zeit fing Wang an, sich auch für die moralischen und ethischen Inhalte der friedlichen Bewegung zu interessieren - Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz. In Bielefeld lernte er auch seinen Freund Zhen (31) kennen, der bereits in China Falun Gong praktizierte und dafür ins Arbeitslager geschickt wurde. (...) Zhongbo Wang war geschockt, nahm schon bald an Informationsveranstaltungen teil (...). Dann machte er einen entscheidenden Fehler: "Ich habe meiner Frau und meiner Tochter geschrieben - in drei Briefen habe ich ihnen auch von Falun-Gong erzählt." Aus Angst vor den Konsequenzen entschloss er sich 2004 schweren Herzens, einen Antrag auf Asyl zu stellen.
(Quelle: Vlothoer Anzeiger)