Der weltweit größte Netzwerk-Hersteller Cisco hat in fast jedem Markt seine Finger im Spiel. Der amerikanische Bereitsteller von Telekommunikations-Infrastruktur ist somit auch Dienstleister für Länder, deren Verhältnis zu den USA als problematisch bezeichnet werden kann. Darunter befinden sich etwa der Iran und China. Die unverblümten Internet-Zensurmaßnahmen durch eine landesweite Firewall und die mangelnde Medienfreiheit Chinas sind auch immer wieder im Fadenkreuz von Menschenrechtsorganisationen. Chinesischen Nutzern würden vor allem westliche, Regime-kritische Medien vorenthalten. Als Netzwerkhersteller gerät so auch Cisco ins Kreuzfeuer der Kritik. Erst kürzlich klagte ein Menschenrechtsaktivist des Global Internet Freedom Konsortiums den US-Konzern an, technische Hilfestellung zur Zensur des chinesischen Internets zu leisten. Die Anschuldigungen stützen sich dabei auf eine Powerpoint-Präsentation Ciscos aus dem Jahr 2002, die der chinesischen Regierung vorgelegt wurde, um den Nutzen der Netzwerktechnik zu erläutern. Dabei wurde auch dezidiert auf technische Maßnahmen eingegangen, die die Zensur-Pläne der Regierung ermöglichen würden.
(Quelle: Der Standard)