In Peking herrscht dicke Luft - in mehrfacher Hinsicht. Knapp zwei Wochen vor Eröffnung der Olympischen Spiel gerät China wegen nicht eingehaltener Zusagen zur Verbesserung von Meinungsfreiheit und Luftqualität erneut in die Kritik. Zur Eröffnung des Olympischen Dorfs lag am Sonntag eine Glocke aus dichtem Dunst und Smog über der 17-Millionen-Einwohner-Metropole. Chinesische Offizielle machten dafür "extreme Wetterbedingungen" und Nebel verantwortlich. Internationale Journalisten kritisieren, dass chinakritische Seiten sogar im Hauptpressezentrum (MPC) gesperrt sind.
(...) Im Hauptpressezentrum haben die Journalisten aus aller Welt unterdessen entgegen der Versprechen der Olympia-Gastgeber keinen unbeschränkten Internet-Zugang. (...) Demonstrationen der verfolgten Falun Gong-Bewegung oder ethnischer Minderheiten werden auch in den ausgewiesenen "Protestzonen" voraussichtlich nicht zugelassen. Jedes Land habe seine Gesetze, sagte BOCOG-Sprecherin Wang Hui, "alle Proteste müssen sich nach den chinesischen Gesetzen richten." Falun Gong ist nach chinesischem Recht verboten, ebenso "separatistische" Kundgebungen von Tibetern und Uiguren.
(Quelle: Salzburger Nachrichten)